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Datum: 06.09.2022

Lukanic: "Inflation macht kerngesunde Kliniken krank"

Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic kann nur den Kopf schütteln. Das städtische Klinikum Wolfenbüttel ist eigentlich kerngesund und finanziell gut aufgestellt. Die Folgen der Pandemie konnten - auch dank der vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - gut abgefedert werden. Doch nun droht auch bei dem kommunalen Krankenhaus Ungemach. Der Grund: Die aktuelle Inflation, mit der die deutschen Krankenhäuser offensichtlich allein gelassen werden sollen.

Haupteingang des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel. © Städtisches Klinikum Wolfenbüttel
Haupteingang des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel

„Leider gibt es bisher seitens der Bundespolitik nicht das geringste Signal, dass wir mit Unterstützung rechnen können", kritisiert Lukanic. Die Preissteigerungen auf allen Ebenen haben die Krankenhäuser voll getroffen, ohne dass es hier eine Kompensationsmöglichkeit über die Preise gibt, da nach Fallpauschalen abgerechnet wird. Der Bürgermeister kann nicht nachvollziehen, dass die Wirkungen der Inflation für alle Krankenhäuser im Sachkostenbereich, aber zeitversetzt auch im Personalkostenbereich von der Bundesregierung allem Anschein nach ignoriert und verharmlost werden.

„Es wirkt schon fast so, als sei eine Flurbereinigung in der Krankenhauslandschaft durch die Hintertür einkalkuliert", macht sich der Geschäftsführer Axel Burghardt Gedanken. Die aktuelle Situation mit einer Preissteigerung von acht bis zehn Prozent bei einem gleichzeitigen Landesbasisfallwertanstieg in diesem Jahr von lediglich 2,3 Prozent, lasse die Kliniken mit jeder Behandlung in die roten Zahlen gleiten und bringe bereits angeschlagene Häuser innerhalb weniger Monate an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. "Die Inflation macht letztendlich kerngesunde Kliniken krank und die Bundespolitik schaut zu", ärgert sich Lukanic.

Ein Ausweg zur aus dieser Spirale sei nur ein schnell umzusetzender Inflationszuschlag auf die Krankenhausrechnungen oder ein weiterer Rettungsschirm, der kurzfristig auf den Weg gebracht werden müsse. Die Pandemie habe gezeigt, dass es entsprechende Möglichkeiten für schnelle Entscheidungen gibt. "Es geht um die Existenz des Gesundheitssystems und wer glaubt unsere Herausforderungen drehen sich derzeit ausschließlich um Energiefragen liegt falsch", warnt der Bürgermeister und appelliert an die Unterstützung seiner Amtskollegen mit Krankenhäusern in kommunaler Trägerschaft. Mit den beiden dortigen städtischen Häusern hat das Wolfenbütteler Krankenhaus unlängst eine Kooperationsvereinbarung in der Zusammenarbeit geschlossen.

Kontakt

  1. Städtisches Klinikum Wolfenbüttel gGmbH
  2. Stadtverwaltung Wolfenbüttel