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Datum: 01.07.2025

"Wolfenbütteler Gespräch" jährte sich zum 20. Mal

„Ihr seid ein Teil von Wolfenbüttel!“ Mit diesem Satz brachte es stellvertretende Bürgermeisterin Ghalia El Boustami bei der Begrüßung der Übersetzerinnen und Übersetzer zu ihrer Jahrestagung auf den Punkt. Denn das sogenannte „Wolfenbütteler Gespräch“ fand in diesem Jahr zum 20. Mal statt.

Eine Frau und ein Mann schneiden einen großen Kuchen an. © Stadt Wolfenbüttel
Stellvertretende Bürgermeisterin Ghalia El Boustami und der zweite VdÜ-Vorsitzende André Hansen schnitten die Torte an

Und so stand diesmal im Orchestersaal der Landesmusikakademie zur Eröffnung der dreitägigen Veranstaltung auch ein ganz besonderes Buch auf der Bühne – eine Torte in Buchform. Die schnitten die stellvertretende Bürgermeisterin und der zweite Vorsitzende des veranstaltenden Verbandes der deutschsprachigen Übersetzerinnen und Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ), André Hansen dann auch gemeinsam an.

Zuvor erinnerte Hansen aber noch an das erste „Wolfenbütteler Gespräch“ 2003. Als er fragte, wer damals schon dabei war, standen doch zahlreiche Personen auf – auf jeden Fall mehr, als er fragte, wer in diesem Jahr das erste Mal dabei sei. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, stellte er zurecht fest.

Den Gedanken der Gemeinschaft griff auch Ghalia El Boustami auf. „Hierher zu kommen, ist wie nach Hause kommen“, meinte sie. Und es sei wichtig, sich auch einmal außerhalb des Büros auszutauschen. „Wir sind jedenfalls stolz, diese Veranstaltung bei uns beherbergen zu dürfen“. Das Workshopprogramm könne sich sehen lassen und die Verbandsarbeit, die ebenfalls auf der Tagesordnung stehe, sei wichtig, da der Beruf der Übersetzerin und des Übersetzers noch lange nicht die verdiente Wertschätzung erhalte. Als besonderes Geschenk zum 20. Wiedersehen hatte sie ihr eigenes Buch „Heimatlos“ mitgebracht. Grundlage der Familiengeschichte sind die in russischer Sprache abgefassten Aufzeichnungen ihrer Großmutter Soja Venjaminovna Nasarova, die ihre Mutter Victoria ins Französische übertragen und Ghalia El Boustami ins Deutsche übersetzt hat. Gleich einen ganzen Rollwagen voller Bücher für die Stadt überreichte Hansen an die stellvertretende Bürgermeisterin.

Im Rahmen der Tagung wurde wieder der Hieronymusring, eine Auszeichnung für besondere Leistungen in der literarischen Übersetzung verliehen. In diesem Jahr ging er an Ernest Wichner. Er erhielt den Ring für seine Übertragungen bedeutender rumänischer Prosa und Lyrik. Zu den von ihm übersetzten Autoren zählen M. Blecher, Mircea Cărtărescu und Norman Manea, Ștefan und Daniel Bănulescu, Ion Mureşan, Nora Iuga und Varujan Vosganian. Der Hieronymusring wurde 1979 vom VdÜ gestiftet und erstmals vergeben. Möglich wurde dies durch Zuwendungen des Rowohlt Verlags und durch den Einsatz von Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt und Helmut Frielinghaus, dem damaligen Lektor und Leiter der Übersetzungsabteilung. Er wird alle zwei Jahre weitergereicht. Wer ihn trägt, entscheidet über die Auswahl der oder des Nachfolgenden.

Kontakt

VdÜ - Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e. V.

c/o Büro Seehausen + Sandberg

Merseburger Straße 5
10823 Berlin