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Datum: 28.05.2022

DRK-Tafel hofft jeden Tag, dass es reicht

Sozusagen "Alte Bekannte" begrüßte Juliane Liersch jetzt in der Tafel des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. Die Round-Tabler Wolfenbüttel-Salzgitter (112) gehören seit Jahren zu den eifrigsten Spendern für jene Bedürftigen, die sich das Notwendigste aus der Rotkreuz-Einrichtung am Großen Zimmerhof 29 (im Eberts Hof) abholen. Diesmal kamen RT-Präsident Daniel Schmitt-Monreal und Adrian Möker mit Waren im Wert von 1100 Euro.

Drei Frauen und zwei Männer stehen vor dem Eingang der Wolfenbütteler Tafel, zwischen sich große Rollwagen mit Lebensmitteln und Waren. © DRK
Da kam was zusammen: Vor Eberts Hof packten bei der Round-Table-Spende mit an (von links): Ines Renner, Susanne Smyczek, Juliane Liersch, Adrian Möker und Daniel Schmitt-Monreal.

"Wir hatten wieder einigen Erfolg mit unseren Aktionen, wie zum Beispiel dem Gastro-Quartett", erzählte Schmitt-Monreal. Durch diese Verkäufe waren 1000 Euro zusammengekommen, die dann vom Edeka-Center Pacholski (Rehmanger) um zehn Prozent aufgestockt wurden. Außerdem packte der Markt mehrere Rollcontainer mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln. "Ich durfte sogar wieder eine Bedarfsliste zusammenstellen", freute sich Eberts-Hof-Leiterin Juliane Liersch bei der Übergabe.

Die Zusammenarbeit mit den Round Tablern empfindet sie als vorbildlich. Und auch der Service-Club selbst, in dem junge Männer bis 40 Jahren organisiert sind, freut sich stets über die gute Resonanz seiner Aktionen. "Seit drei Jahren starten wir beispielsweise in der Weihnachtszeit die Initiative 'Tüten für die Tafel' in Wolfenbüttel", erzählt Möker. Die habe sich zu einem Renner entwickelt. "Zuletzt konnten wir 500 Tüten verkaufen."

Der "Tisch" 112 habe nun von den Versorgungsengpässen der Tafel gehört, sagte Schmitt-Monreal. "Darum sind wir hier." Bei aller Freude kam Juliane Liersch aber nicht umhin, erneut auf die schwierige Lage der Tafel hinzuweisen. "Wir hoffen jeden Tag wieder, dass es reicht." Am Dienstag sei eine neue brisante Marke erreicht worden: "Erstmals betreuen wir 200 Familien aus der Ukraine." Das sei nicht nur problematisch, was die verfügbare Ware angeht. Ebenso herausfordernd sei die erste Anmeldung dieser Menschen: "Das ist schon wegen der Sprachbarrieren sehr zeitaufwändig." Die Tafel habe sich nun enschlossen, Neuanmeldungen ausschließlich Dienstags von 13.30 bis 15 Uhr anzubieten.

Die Gesamtzahl der Abholer entwickele sich ebenso rasant und liegen nun bei 1200 Menschen: "Noch vor kurzem kamen 35 Personen pro Tag, jetzt sind es 60." An einem Tag in der vorigen Woche wurde sogar die Zahl von 100 Abholern erreicht – übrigens liegt diese Steigerung längst nicht nur an den Flüchtlingen aus der Ukraine. "Wir sind eigentlich ganz froh, dass mittlerweile auch Rentner kommen, bei denen das Geld nicht reicht", erklärt die Tafel-Leiterin. Dafür seien natürlich die Preissteigerungen der vergangenen Wochen verantwortlich. "Bisher hatten diese Menschen eine hohe Hemmschwelle und große Leidensfähigkeit – ich bin froh, dass sie sich jetzt bei uns melden."

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