Der Weihnachtsmarkt soll Zuversicht schenken
Der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt ist eröffnet. Bürgermeister Ivica Lukanic eröffnete gemeinsam mit Pfarrer Matthias Eggers, Mustafa User von der Türkisch-islamischen Gemeinde und Propst Dieter Schultz-Seitz den Weihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz. Bis zum 23. Dezember 2024 lädt der Markt zum Besuch ein.
Das Jahr 2024 war ein bewegendes Jahr. Hochwasser, Regierungskrise, Wirtschaftskrise, Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. „Das alles hat Spuren hinterlassen. Ich rede mit vielen Bürgerinnen und Bürgern und viele machen sich Sorgen, aber warum spreche ich jetzt darüber?“, so Lukanic. Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes sei ja eigentlich ein fröhlicher Moment und solle es auch bleiben. „Ich blicke auf das, was im vergangenen Jahr passiert ist, zurück, weil ich uns allen mit der Eröffnung dieses Weihnachtsmarktes eine Verschnaufpause wünsche. In den kommenden Tagen soll der Weihnachtsmarkt uns Zuversicht schenken“, so der Bürgermeister. Er soll die Gemeinschaft, die Freundschaft fördern und vor allen Dingen soll er Mut machen. „Und deshalb, liebe Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler, nutzen Sie die kommenden Tage hier auf dem Weihnachtsmarkt, genießen Sie schöne Momente“, wünscht Lukanic.
Pfarrer Matthias Eggers (katholische Kirche) griff die Worte des Bürgermeisters auf. „Wir sehen, wie dunkel unsere Welt im Augenblick ist, hier ganz konkret in Wolfenbüttel, weil es einfach Nacht wird, die Nächte werden immer länger und eigentlich wird das Wetter immer widriger. Irgendwie ist es eigentlich ungemütlich und ich betone das, weil das eigentlich so erstaunlich ist, dass wir genau in dieser Zeit ja nicht nur ein Fest feiern, das Weihnachtsfest, sondern mit dem Weihnachtsmarkt auch noch fünf Wochen fast in der widrigsten Zeit sagen, da wollen wir zusammenkommen, und zwar so, dass es schön wird. Und das funktioniert nur, weil es hier so viele schöne Lichter gibt, weil es etwas zu essen gibt, weil es gute Musik gibt und sich so über so viele Tage ein Fest halten kann.“
Mustafa User betonte, dass die Eröffnung des Weihnachtsmarktes einen bedeutsamen Moment des Innerhaltens markiere: „In dem wir uns auf das besinnen, das wirklich zählt, Gemeinschaft, Respekt und die Werte, die uns verbinden. Unsere Lessing-Stadt, geprägt vom kulturellen und geistigen Erbe Lessings, erinnert uns daran, dass Toleranz, Dialog und Menschlichkeit die Grundlage einer harmonischen Miteinanders sind. Diese Werte, die in der Weihnachtszeit besonders betont werden, sind universell und finden sich auch in der muslimischen Tradition. Möge dieser Weihnachtsmarkt ein Ort der Begegnung sein, in dem wir Brücken bauen, unsere Vielfalt als Bereicherung begreifen und die Hoffnung auf ein friedvolles Miteinander stärken und weitertragen.“
„Es ist eine tolle Tradition, dass es solche Weihnachtsmärkte gibt, als Orte der Begegnung, des Zusammenkommens, als Orte des gemeinsamen Feierns, der vielen Gespräche“, freute sich Propst Dieter Schultz-Seitz (evangelische Kirche). „Ein sehr bekanntes Adventslied lautet Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Ein, finde ich, sehr wunderbares Motto für die Eröffnung eines Weihnachtsmarktes. Es ist gut, sich auf Schönes und Positives auszurichten, denn es gibt ja gerade so vieles, was uns auch Sorgen bereitet. Daran kann auch die Adventszeit nichts auf einen Schlag ändern, aber sie kann auch etwas an unserer Haltung verändern und damit auch an unserer Welt. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, seid offen für Begegnung, seid offen für Gespräche, seid offen für ein gutes Miteinander. Wir brauchen Begegnungen, wir brauchen die Erfahrung von Wärme und von Halt, die Erfahrung von Hoffnung und Advent verheißt Zukunft, friedliche Zukunft und Hoffnung.“
Ab sofort laden zwischen funkelnden Tannenbäumen kuschelige Sitzecken allerlei Stände zum Genuss ein. Kunsthandwerker aus der Region bieten handgearbeitete Unikate und kreative Geschenke an. Für festliche Atmosphäre sorgt ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit Chören, Bands und Blaskapellen. Moderne Interpretationen und alte Weihnachtslieder-Klassiker von Pop über Soul bis Jazz ist für jeden Geschmack etwas dabei. Kinder dürfen sich auf die Lahberger Märchenbühne, den Kinderliedersänger Martin Pfeiffer und den Besuch des Weihnachtsmannes freuen. Winterliche Walk-Acts runden das Erlebnis ab. Zum Beispiel tritt jeden Donnerstag das originale Weihnachtsmannorchester auf, ein riesiger weißer Hirsch kann beobachtet werden und die Weihnachtswichtel machen einen Zwischenstopp in Wolfenbüttel.
Der Weihnachtsmarkt ist in der Zeit vom 26. November bis 23. Dezember täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Jubiläumsaktionen stehen vor der Tür
Am kommenden Mittwoch, 4. Dezember, starten die Jubiläums-Aktionstage bei Hajo Palm, der seit 40 Jahren mit seiner Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt zu Gast ist. Um 19 Uhr legen UKEBOX aus Wolfenbüttel los, die mit ihren Ukulelen schon seit einigen Jahren Hajos Gäste zum weihnachtlichen Tanzen bringen. Danach versteigert Hajo zehn Tage lang jeden Abend um 20.30 Uhr auf der Bühne vier handsignierte Zehnerkarten – jede ein Unikat. Um einen geordneten Ablauf sicherzustellen, geht jede gegen Spendengebot an die Höchstbietenden raus. Der Erlös geht zu 100 Prozent in die Spendenbox. Am Donnerstag und Freitag, 5. und 6. Dezember, ruft Hajo auf, in die Lindenhalle zu gehen und Blut zu spenden. Das Ziel: 40 Jahre Weihnachtsmarkt in Wolfenbüttel mit 400 Blutspendern zu krönen. Für jede Blutspende legt er selbst 10 Euro in die Spendenbox! Und einen Gutschein für eines von Hajos köstlichen Getränken gibt es obendrein. Die Blutspende ist an beiden Tagen von 15 bis 19.30 Uhr möglich. Der Höhepunkt ist dann am Samstag, 14. Dezember, die große Jubiläums-Party mit Livemusik, Feuershow und Talkrunde. Dann wird auch der gesammelte Inhalt der Spendenbox unter verschiedenen kulturellen Projekten und Institutionen aus Stadt und Landkreis verteilt. Los geht es mit dem Programm um 14 Uhr auf der Bühne – zudem wird den ganzen Tag mit Jubiläumsrabatt getrunken.
Impressionen
im Flickr-Album: Weihnachtsmarkt 2024