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Datum: 27.01.2025

Empfang zu Ehren von Ehrenbürger Manfred Ammon

„Wir ehren heute einen Menschen, der mit außergewöhnlichem Engagement und, ja, man kann sagen, unermüdlichem Einsatz über Jahre hinweg das Gesicht der Stadt nachhaltig geprägt hat“, eröffnete am Freitag, 17. Januar 2025, Bürgermeister Ivica Lukanic den Empfang anlässlich des 80. Geburtstages im November 2024 von Ehrenbürger Manfred Ammon im Ratssaal.

Gruppenfoto von drei Männern und einer Frau © privat
von links: Prof. Dr. Manfred Fild, Kertin Glier (CDU), Manfred Ammon, Bürgermeister Ivica Lukanic

„Ja, der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut,“ unterstrich Lukanic mit einem Zitat von Steve Jobs mit wie viel Leidenschaft und Einsatz Manfred Ammon über all die Jahre in und für Wolfenbüttel tätig war. Ammons Lebensweg sei nämlich ein beeindruckendes Beispiel für die Hingabe zur Heimatstadt.

Als passionierter Basketballer habe er in den 1960er Jahren bereits sportliche Maßstäbe gesetzt. „Der deutsche Meistertitel 1963 mit der A-Jugend des MTV Wolfenbüttel sowie Ihre aktive Zeit in der Basketball-Bundesliga machten nicht nur Sie, sondern auch unsere Stadt Wolfenbüttel über die Grenzen hinaus bekannt“, so Lukanic. Im Jahr 1976 trat Ammon nach erfolgreicher Wahl in den Stadtrat ein und übernahm über vier Jahrzehnte hinweg Verantwortung in verschiedenen Positionen, unter anderem als erster stellvertretender Bürgermeister und Ratsvorsitzender. Besonders hervorzuheben, sei auch seine Rolle in der Entwicklung der Städtepartnerschaft mit Satu Mare.

Als Laudator ließ Professor Dr. Manfred Fild das Wirken Manfred Ammons in den vergangenen acht Jahrzehnten Revue passieren. „Wie oft habe ich in der Ferne gehört, Wolfenbüttel, das ist doch die Stadt mit dem Basketball. Da sprach keiner von Lessing und so weiter“, so Fild. Und dies sei auch Verdienst des damaligen Leistungsträgers Manfred Ammon als Spieler gewesen. Ein Leistungsträger sei er auch im Beruf als Lehrer gewesen. „Und dieses Lehrer-Dasein hast du in aller Form genossen, weil das für dich ein glückliches Ziel war. Ein Ziel, das auch dich geprägt hat. Du warst immer sehr diszipliniert und hast diese Disziplin auch auf die Schüler getragen“, lobte der Laudator. Engagement zeigte Ammon aber auch im politischen Ehrenamt im Rat der Stadt – und zwar über 40 Jahre. Ob im Ausschuss für Jugend, Freizeit und Sport oder als Fürsprecher für das Feuerwehrwesen, um einige Beispiele zu nennen, habe Ammon mit Herzblut gearbeitet. 15 Jahre sei er auch Mitglied im Verwaltungsausschuss gewesen, der fast jeden Montag tagte. „Jeden Montag, das heißt, man muss jeden Montag bereit sein, um 16 Uhr hier zu sein, egal was vorher war oder hinterher. Und das hat schon geprägt“, stellte Fild fest.

Bemerkenswert sei auch sein Engagement für Satu Mare. Angefangen mit der Hilfe nach der Hochwasserkatastrophe in Rumänien bis zur heutigen Städtepartnerschaft habe er – gemeinsam mit Axel Gummert – etwas Großartiges geschaffen. „Wir sind dir alle, jeder einzelne, dankbar, dass du dich so stark eingebracht hast“, betonte Fild abschließend.

Für die CDU-Fraktion überbrachte Kerstin Glier die Glückwünsche. Manfred Ammon habe einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sowohl in der Politik als auch im Bildungswesen, im Sport und an vielen weiteren Orten. „Durch Ihr unermüdliches Engagement und Ihre Hingabe in zahlreichen Funktionen haben Sie sich einen außergewöhnlichen Ruf erworben. Doch es sind nicht die Auszeichnungen, die Sie prägen, sondern vor allem der Weg, den Sie gegangen sind und die Menschen, die Sie dabei inspiriert haben. In Ihrer Rolle als Lehrer und dann Schulleiter haben Sie eine ganze Generation von Schülerinnen und Schülern geprägt. Unter Ihrer Leitung wurde die Schule nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein Ort, an dem Werte wie Verantwortung, Respekt und Teamgeist im Mittelpunkt standen. Doch nicht nur an der Schule, sondern auch an der politischen und gesellschaftlichen Arbeit haben Sie Maßstäbe gesetzt“, so Glier.

Sichtlich gerührt dankte Manfred Ammon im Anschluss allen Rednern für die vielen lobenden Worte. „Viele Menschen in dieser Stadt haben mir dabei geholfen und ich bin in meinem Bemühen und in der verantwortungsvollen Arbeit begleitet und unterstützt worden“, dankte er auch allen Wegbegleitern und Unterstützern. „Meine Vorfahren sind vor 200 Jahren aus dem Fränkischen nach Litauen gegangen und haben dort bis zum Ende des Krieges in Litauen gelebt. Auf der Flucht von Litauen in den Westen wurde ich auf dem Bahnhof in Konitz, Westpreußen, geboren und meine Mutter hat mich bei bitterkalten Wintern und auf den abenteuerlichsten Umwegen und unter großen Anstrengungen am 3. März 1945 hier nach Wolfenbüttel gebracht“, erinnerte Ammon an seinen Geburtstag vor 80 Jahren, „wenn ich nun auf 80 Jahre zurückblicke, das sind über 29.000 Tage oder über 700.000 Stunden, dann bin ich dankbar für all das, was ich erlebt habe in guten und in schlechten Zeiten“.

Bei all seinen Tätigkeiten sei es ihm immer eine Freude gewesen, Menschen anzutreffen und kennenzulernen, die ihm Vertrauen, Freundschaft und Hilfsbereitschaft entgegengebracht hätten. „Dies habe ich in meinem Leben zum Glück oft erfahren, weil ich teilhaben konnte am Leben anderer und ich die Möglichkeit hatte, mit vielen Mitstreitern und Wegbegleitern Aufgaben anzupacken, zu gestalten und auch zum Glück häufig zu einem guten Ende zu führen. Dabei mitwirken zu können, habe ich in dem Stück Lebenszeit, das ich dem Ehrenamt gewidmet habe, nicht nur aus Pflicht, sondern auch als interessante und erfüllende Aufgabe angesehen und somit meinem Leben einen reichen und sinnerfüllenden Wert gegeben. Dies wäre nicht ohne meine Familie möglich gewesen. Ich habe das große Glück gehabt, 1967 meine Frau Dagmar im Studium in Braunschweig kennenzulernen. Dir liebe Dagmar, habe ich viel zu verdanken. Du hast neben deinem Beruf als Lehrerin die Familie gemanagt, mir in vielen Situationen den Rücken freigehalten, dich aber auch selbst vielfältig ehrenamtlich engagiert“, so Ammon.

Eine Spende in Höhe von 500 Euro übergab Manfred Ammon an diesem Abend für die Arbeit in Satu Mare, weitere 500 Euro gab es für den Hospizverein Wolfenbüttel.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Schülerinnern und Schülern des THG unter der Leitung von Daniel Groneberg. Leonie Lange spielte den Walzer Nr. 10 in h-Moll von Chopin, Louise Verhulst Nocture in cis-Moll von Chopin und Mey-Anne Hagen aus der Suite bergamasque von Debussy.

Kontakt

Büro des Bürgermeisters

Stadtverwaltung Wolfenbüttel

Stadtmarkt 3–6
38300 Wolfenbüttel