Goldene Hochzeit im Solferino
Eine ungewöhnliche kleine Feier fand jetzt im Solferino statt. Der Inklusionsbetrieb des DRK-Kreisverbandes Am Exer 17 war Schauplatz einer Zeremonie mit Blumen, weißem Tischtuch und goldener Deko: Im kleinen Kreis wurde eine Goldene Hochzeit gefeiert.
"Wegen der hohen Corona-Zahlen war uns nicht nach einer großen Feier", erklärten Bodo und Christine Walther, freuten sich aber nicht minder über ihren Herzensgast, Dorothee Brüder. Die drei Wolfenbütteler sind regelmäßige Besucher des Solferino und sahen keinen Anlass, ihr kleines Festessen an einen anderen Ort zu verlegen. Im Gegenteil: Spontan fanden sich Bodo (79) und seine Christine (72) bereit, für ein Foto Modell zu sitzen.
Die Tischdekoration, für die Service-Leiterin Anja Höltje spontan gesorgt hatte, spiegele dabei einen der Pluspunkte des Solferino wider: "Man wird hier sehr persönlich bedient, und alle sind unglaublich nett zueinander." Schon zum 70. Geburtstag hatten die Walthers vor ein paar Jahren 16 Gäste dabei. "Es lief ganz toll, und auch das Catering wird wunderbar erledigt", erzählt Dorothee Brüder aus ihrer Erfahrung von Terminen in der Thomaskirche, wo vom Solferino stets leckere Canapees serviert werden.
Und auch in diesem Punkt ist sich das Trio einig: Dass in einem Inklusionsbetrieb Menschen mit und ohne Behinderung nebeneinander arbeiten, könne gar nicht hoch genug bewertet werden. "Mittlerweile weiß unser gesamter Freundeskreis, wie sinnvoll dieses Projekt, wie wichtig dieser soziale Ansatz ist."
Anja Höltje sorgte indes dafür, dass diese besonderen Gäste auch einen besonderen Service erlebten. Die Bestellung lief a la carte, die Speisen wurden serviert. "Ich habe mich sehr gefreut, dass Familie Walther für ihren besonderen Tag wieder zu uns gekommen ist", erklärte sie später. Das zeige die Wertschätzung für das Lokal und die Küche: "Es wäre doch schade, wenn Stammgäste gerade zu besonderen Gelegenheiten doch lieber woanders hingehen."
Ob Gast oder Mitarbeiter: Alle sind begeistert, dass nun Feiern überhaupt wieder möglich sind. "Es war zwar auch schön, dass wir uns während Corona warmes Essen vom Solferino abholen konnten", erzählt Bodo Walter, "und auch die vorübergehende Nutzung des Solferino Nummer 7 nebenan war auf der Terrasse dort sehr schön." Nun sei es aber gut, wieder im Solferino Nummer 17 sitzen zu können.
Das soll auch so bleiben. "Unser Solferino-Team ist natürlich stets flexibel geblieben", betont Anja Höltje. Das Tagesgeschäft mit den Stammgästen liege allen sehr am Herzen. Aber ab sofort gelte: "Wenn Sie Ihre Freunde oder Familie mal an Ihrer Seite haben möchten, freuen wir uns, Veranstaltungen jeglicher Art durchzuführen."
Und Solferino-Geschäftsführerin Corina Bornecke betont: "Das Unternehmen existiert seit 2011 und bringt in seinen gastronomischen Bereichen Menschen mit und ohne Schwerbehinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt sozialversicherungspflichtig, aber auch chancengleich und sichtbar zusammen. Das Solferino ist längst kein Projekt mehr, sondern vielmehr ein angesehenes Tagesrestaurant und verlässlicher Caterer in Wolfenbüttel."