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Datum: 12.04.2022

Millionenförderung für die Fortsetzung des "Handschriftenportals"

In Deutschland existiert ein einzigartiger Bestand an mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften. Seit 2019 bauen deshalb die Staatsbibliotheken in Berlin und München, die Universitätsbibliothek (UB) Leipzig und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB) ein bundesweites Webportal auf.

Vor zwei Monitoren mit Abbildungen einer alten Buchseite und Erläuterungen dazu liegt ein historisches Buch mit kostbaren Zeichnungen. © HAB
Das bundesweite "Handschriftenportal" für mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften.

Gefördert wird das “Handschriftenportal“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die im April 2022 fast fünf Millionen Euro für weitere drei Jahre bewilligt hat. Die nationale Forschungsinfrastruktur wird mit diesem Projekt entscheidend gestärkt.

Die digitale Transformation des nationalen Handschriftenerbes geht weiter. Im deutschsprachigen Raum bewahren und erschließen Bibliotheken und Archive einen weltweit einmaligen Schatz mittelalterlicher und neuzeitlicher Handschriften. Seit 2019 bauen deshalb die Staatsbibliotheken in Berlin und München, die UB Leipzig und die HAB mit Förderung der DFG ein bundesweites Webportal auf. Dieses Handschriftenportal bündelt zentral Informationen zu Handschriften in deutschen Sammlungen. Im April 2022 hat die DFG fast fünf Millionen Euro für weitere drei Jahre dieses innovativen und auf die Bedarfe von Forschung und Sammlungen ausgerichteten Vorhabens bewilligt. Neu in der Projektgruppe ist der Lehr- und Forschungsbereich Information Behavior der Humboldt-Universität zu Berlin, dessen Begleitung eine optimale Nutzbarkeit des neuentwickelten Portals gewährleistet.

Blick auf hohe Regale, die mit Büchern gefüllt sind. Die Raumdecke wird von Steinsäulen und Bögen getragen. Susanne Hübner © Stadt Wolfenbüttel
Herzog August Bibliothek: Bibliotheca Augusta

Im Sommer 2022 wird das Handschriftenportal nach der abgeschlossenen ersten Projektphase mit grundlegenden Funktionen online gehen. Dazu zählen das Verwaltungssystem für die Daten, eine Einspeisung neuer Daten in großem Umfang sowie eine intuitiv nutzbare Suche und Anzeige. In der nun bewilligten zweiten Förderphase kann sich das innovative Potenzial des Systems breit entfalten. So werden interaktive Elemente Fachleuten künftig ermöglichen, das digitale Wissen über die historischen Handschriften anzureichern und kooperativ zu bearbeiten – das Schwarmwissen wird aktiviert. Durch breit angelegte Verknüpfungen wichtiger Inhalte mit Normdaten werden nicht nur neue Suchperspektiven auf das Datenmaterial, sondern ebenso Nutzungsszenarien für die Digital Humanities eröffnet. Auch Informationen aus anderen Portalen des deutschsprachigen Raums werden integriert. Der Service des Handschriftenportals für Handschriftensammlungen in Bibliotheken und Archiven wird durch Beratungs- und Hostingservices ausgebaut und so die nationale Forschungsinfrastruktur gestärkt.

Blick über ein Bücherregal mit mittelalterlichen Büchern. Achim Meurer, meurers.net © Stadt Wolfenbüttel
Bücher in der Herzog August Bibliothek

Forscherinnen und Forscher und die interessierte Öffentlichkeit können über das Handschriftenportal weltweit ungehindert die kostbaren Manuskripte vergangener Epochen betrachten und den aktuellen Kenntnisstand zu diesen einmaligen Buchobjekten recherchieren. Möglich ist das dank moderner Suchmaschinen- und Präsentationstechnologie. Das Handschriftenportal stellt in hoher Qualität wissenschaftliche Beschreibungen, Bibliotheksdaten und digitale Reproduktionen der einzigartigen handschriftlichen Kulturzeugnisse Deutschlands bereit. Aktuell sind Forschungsdaten zu bereits mehr als 70.000 Handschriften im Portal zu finden, das damit der führende Anbieter im internationalen Vergleich ist.

Die Herzog August Bibliothek leistet im Projekt wesentliche Beiträge zu den wichtigen Aufgaben der Datenstrukturierung im neuen Portal sowie der Datenkonvertierung. Dies eröffnet die Möglichkeit, Daten aus dem Vorgängerportal Manuscripta Mediaevalia zu übernehmen und zukünftig aus anderen Quellen wie Forschungsprojekten oder anderen Portalen in das Handschriftenportal zu integrieren. Zudem wirkt sie bei der Aufbereitung der Daten für ein besseres Recherche- und Anzeigeerlebnis mit.

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