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Datum: 28.10.2021

Modeschöpferin über den Dächern von Wolfenbüttel

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „frauenORTE Niedersachsen“ fand am Mittwoch, 27. Oktober, auf der Empore des Bürger Museums ein Vortrag zur Kleidermacherin Ruth Zimmermann statt.

Das Foto zeigt Gabi Schrader, Ingrid Götze, Sieglinde Eberhard und Claudia Hagemann nach dem Vortrag über die Kleidermacherin Ruth Zimmermann im Bürger Museum. Sie stehen vor einer Leinwand, rechts und links von Ihnen befinden sich Kleider aus den 60er Jahren. © Museum Wolfenbüttel
V.l.n.r.: Gabi Schrader, Ingrid Götze, Sieglinde Eberhard und Claudia Hagemann nach dem Vortrag über die Kleidermacherin Ruth Zimmermann im Bürger Museum.

Die Referentin Claudia Hagemann und die bei Zimmermann in den 1960er-Jahren tätigen Schneiderinnen und Zeitzeuginnen Sieglinde Eberhard und Gabi Schrader schufen ein biografisches Bild der stadtbekannten Wolfenbüttelerin, die ihr Atelier am Stadtmarkt hatte.

Unter dem Dach im Seitentrakt des heutigen Standesamtes der Stadt Wolfenbüttel kleidete Ruth Zimmermann unter anderem Stadthonoratioren und Adelige des Kreises im neuesten Stil ein. Anfragen erreichten sie auch aus der Modehauptstadt Paris. Von ihren bis zu 14 Mitarbeiterinnen ließ sie sich mit etwas respektvollem Unterton „Meister“ rufen. Ihre ehemaligen Angestellten berichteten über den abwechslungsreichen Beruf, über den Arbeitsalltag in der Werkstatt und sparten dabei nicht an spannenden Anekdoten. Originalkleider, einschlägige Utensilien aus der Werkstatt, Portraitfotos und Aufnahmen von früheren Modeschauen rundeten die äußerst kurzweilige und tiefgehende Veranstaltung ab.

„Die Kunst mit Nadel und Faden umzugehen und Menschen individuelle zu kleiden, fasziniert mich, und ich habe große Hochachtung davor. Aus diesem Grund suchte ich mir Ruth Zimmermann als Thema aus. Ich wünsche mir, dass dieses Handwerk erneut mehr Wertschätzung erfährt und die Qualität und Nachhaltigkeit eines Kleidungsstückes wieder eine größere Rolle spielen“, sagte Claudia Hagemann.

Ein Spruch, auf Papier ausgedruckt: Glück ist wie ein maßgeschneidertes Kleid. Unglücklich sind meist die, die das Kleid eines anderen tragen möchten. © Museum Wolfenbüttel
Ein Spruch aus dem Schneiderhandwerk.

Weitere Schneiderinnen und Schneider in Wolfenbüttel

Vorgestellt wurde als Exkurs mit Ingrid Götze eine weitere Wolfenbüttelerin, für die mit dem Ausüben des Schneiderhandwerks ebenfalls ein Lebenstraum in Erfüllung ging. Sie lebte und arbeitete in einer Wohnung im Lessinghaus. Das Adressbuch der Stadt Wolfenbüttel von 1958 verzeichnet 34 Damenschneiderinnen, 41 Schneiderinnen / Hausschneiderinnen und 21 Herrenschneider.

Wegen eines direkten Bezuges zur Familie Zimmermann fand diese Veranstaltung im Bürger Museum statt. Eine großzügige, testamentarisch festgelegte Stiftung der Familie hatte unter anderem dazu beigetragen, dass das stadtgeschichtliche Museum 2017 eröffnet werden konnte. In einer Großvitrine werden beispielhaft Möbelstücke und Ausstattungen des ehemaligen Arbeitszimmers der Zimmermanns gezeigt.

Vortragsreihe zu berühmten Wolfenbüttelerinnen geht zu Ende

2015 war die AG „frauenORT Henriette Breymann“ unter der Leitung der Gleich­stellungs­beauftragten der Stadt, Simone Reese, gegründet worden. Vom 19. bis 30. Oktober 2021 finden Vorträge zu neun berühmten Wolfenbüttelerinnen statt. Bis zum 30. Oktober kann die Ausstellung „frauenORTE“ täglich in der Zeit von 15 bis 18 Uhr im Renaissance-Saal des Schlosses besucht werden.

Weitere Informationen

Kontakt

  1. Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfenbüttel

    Frau Simone Reese

    Stadtmarkt 3–6
    38300 Wolfenbüttel