Stadt appelliert: Müll gehört in die Tonne, nicht in die Natur
Immer wieder beklagen sich Wolfenbütteler Bürger in den sozialen Netzwerken oder in den lokalen Medien über achtlos weggeworfenen Müll (auch an den Ortseingängen oder Autobahnauf- und –abfahrten) sowie Hundekot. Schnell wird dann der Stadt der schwarze Peter zugeschoben. Sie mache zu wenig, um Wolfenbüttel sauber zu halten. Ist das so?
Wolfenbüttel ist, insgesamt betrachtet eine sehr saubere Stadt mit engagierten Bürgern, die sich einbringen, wie die Teilnahme an der Aktion „Sauberes Wolfenbüttel“ belegt. Natürlich gibt es auch in Wolfenbüttel Bereiche, die einer sehr intensiven Beobachtung bedürfen und aufgrund ihrer starken Frequentierung nicht rund um die Uhr sauber zu halten sind. Allerdings wird gerade hier von Montag bis Samstag täglich gereinigt.
Dazu sind in der Straßenreinigung rund 15 Mitarbeiter der Städtischen Betriebe (SBW) tätig. Zwei große und eine kleine Kehrmaschine sind ebenfalls im Einsatz. Die Müllsammlung und Papierkorbleerung – alleine in der Innenstadt gibt es ein enges Netzt von 174 Müllkörben, die in der Woche 1218 Mal geleert werden – erfolgt mit zwei Müllsammelfahrzeugen mit je zwei Mitarbeitern. Im weiteren Stadtgebiet sind 532, in den Ortsteilen 250 Müllbehälter aufgestellt. Rund 30 Hundestationen mit kostenlosen Tüten ergänzen das Angebot. Tüten für die Hinterlassenschaften von Hunden werden übrigens auch an der Info im Rathaus ausgegeben. Dies ist übrigens eine freiwillige Leistung der Stadt. Es gibt keinen Anspruch auf kostenlose Tüten für Hundehalter, die Hundesteuer entrichten. Wie bei jeder Steuer handelt es sich nämlich auch hier um eine öffentlich-rechtliche Abgabe, der keinesfalls eine spezielle Leistung gegenübersteht. Mit der Erhebung der Steuer werden neben den fiskalischen auch ordnungspolitische Zwecke verfolgt. Die Hundesteuer muss also auch von jedem Hundehalter bezahlt werden, um die Zahl der in der Stadt lebenden Hunde zu kontrollieren. Deswegen ist für den Zweithund eine höhere Hundesteuer fällig als für den ersten.
Für die Straßenreinigung entstehen der Stadt jährlich Aufwendungen in durchschnittlicher Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hält dies durchaus für angemessen. Auch aus der Oker wird der Müll regelmäßig gefischt - aber auch dies kann nicht täglich erfolgen. Es ist traurig, dass es immer wieder Bürger gibt, die ihren Müll lieber ins Wasser, anstatt in den Mülleimer werfen. Die Stadt kann also immer wieder nur an die Bürger appellieren, Müll nicht achtlos auf den Straßen fallen zu lassen und die Hinterlassenschaften von Hunden in den Papierkörben zu entsorgen. Es dürfte auch jedem klar sein, dass nicht alle 30 Zentimeter ein Papierkorb aufgestellt werden kann; manchmal muss man sich ein paar Meter zum nächsten Papierkorb bewegen. Und natürlich kann auch jeder Wolfenbütteler dazu beitragen, seine Stadt sauber zu halten, indem er zum Beispiel den achtlos weggeworfenen Pappbecher nicht liegen lässt, sondern mit gutem Beispiel vorangeht und selbst in den nächsten Müllbehälter schmeißt.