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Datum: 03.05.2023

Tafel erinnert an Ursprung der Jüdischen Gemeinde

„In diesem Haus liegt der Ursprung der Jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel. Marcus Gumpel Fulda ben Mose (1660 bis1733) erwarb das Gebäude nach 1706 und schuf eine Gebetsnische für Gottesdienste, an denen die Juden der Stadt, der Region und Durchreisende teilnahmen.“ Eine Erinnerungstafel mit diesem Text brachte Bürgermeister Ivica Lukanic am Dienstag, 2. Mai 2023 am Haus Holzmarkt 9 an.

Ein Mann steht auf einer Leiter und bringt ein Schild an einer Hauswand an. Zwei weitere Männer schauen zu. © Stadt Wolfenbüttel
Bürgermeister Ivica Lukanic brachte unterstützt von Michael Sandte und Musa Irilci die Erinnerungstafel am Haus an.

Die Aktivitäten von Marcus Gumpel Fulda ben Mose und seiner Nachkommen haben das jüdische Leben in Wolfenbüttel nachhaltig geprägt. Die Nachkommen von Gumpel Moses, die später den Familiennamen Samson wählten, spielten hierbei eine besondere Rolle, da sie intensive Beziehungen zum herzoglichen Hof unterhielten und Gründer der Synagoge und der Samsonschule wurden.

1706 allerdings erwarb Marcus Gumpel Fulda ben Mose das Haus neben der Trinitatiskirche, die heutige Adresse Holzmarkt 9, und richtete dort einen Gebetsraum ein. Dieser wurde auch von durchreisenden Juden gerne genutzt. Rund 20 Jahre später gründete Marcus Gumpel Fulda ben Mose den Jüdischen Friedhof am Jahnstein. Sein Grab und das seiner Frau Minkele Gumpel Fulda sind noch heute dort zu finden. Seine Nachkommen, die später den Familiennamen Samson wählten, begründeten die Wolfenbütteler Synagoge in der Harzstraße und die bedeutende Samsonschule.

In einem Kreis stehen mehrere Personen zusammen und hören einem Mann beim reden zu. © Stadt Wolfenbüttel
Bürgermeister Ivica Lukanic stellte kurz die Genese der Erinnerungstafel vor

Die Intiative zur Anbringung dieser Tafel kam von Stadtführer Michael Bilkau, wie der Bürgermeister erklärte. Die heutige Eigentümerin dieses Hauses, Beate Münzer und die hiesige Hausverwaltung Seidel stimmten sofort zu und unterstützten bei der Planung. Der städtische Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften empfahl ebenfalls die Umsetzung ebenso der Wissenschaftliche Beirat. Denkmalpflegerin Claudia Schindler, Lena Simon vom Kulturbüro und das Museum Wolfenbüttel waren ebenfalls an der Umsetzung beteiligt.

Wer mehr über das Jüdische Leben in Wolfenbüttel erfahren möchte, für den findet am 9. Mai um 16 Uhr eine Stadtführung zum Thema mit Michael Bilkau statt. Treffpunkt ist am Haus Holzmarkt 9. Die Führung dauert etwa 90 Minuten, die Teilnahme ist kostenlos.

Kontakt

Stadtverwaltung Wolfenbüttel