Kulturbüro - 410/Lessingtheater
Theaterkasse
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Die Temperaturen steigen, die Schneemassen der vergangenen Woche schmelzen – bald beginnt aufgrund der milden Witterung die Wanderungszeit von Kröten, Fröschen und Molchen.
Viele von ihnen sterben auf den Straßen, bevor sie sich paaren und für Nachwuchs sorgen können – sie kommen sprichwörtlich unter die Räder der Autos. Zum Schutz der Tiere, aber auch von Autofahrerinnen und –fahrern, sperrt der Landkreis Wolfenbüttel kurzzeitig einige Straßen. Schilder machen auf Sperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen aufmerksam.
Die amphibischen Wanderer ziehen bei steigenden Temperaturen von über fünf Grad Celsius, in Verbindung mit Niederschlag, los. Die Erdkröte und der Grasfrosch begeben sich dabei jährlich an ihre Geburtsgewässer zurück. Hier erfolgt die Paarung, das Ablaichen, die Reifung des Eis und die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch. Erdkröten legen dabei Entfernungen von 2,5 Kilometer zurück. Die Standorttreue hat ihren Preis: Straßen durchqueren die Wanderwege der Amphibien und so finden viele von ihnen auf diesen Weg einen frühen Tod durch die Räder der Autos und anderer Fahrzeuge.
Der größte Feind der Lurche ist das Auto. Die geringe Wandergeschwindigkeit der Amphibien –sie benötigen vier bis fünf Minuten zum Überqueren einer Straße- gefährden ihre Bestände stark. Als wechselwarme Tiere verweilen die Amphibien außerdem gern etwas länger zum Wärmen auf dem Asphalt. Gullys und Entwässerungsschächte werden für die Tiere ebenfalls zu Todesfallen.
Als Hilfsmaßnahmen führen Krötenzäune die Lurche zu ebenerdig vergrabenen Eimern. Sie fallen hinein und werden von ehrenamtlichen Naturschützerinnen und -schützern über die Straße getragen. Zum Schutz der Tiere aber auch der ehrenamtlichen Helfenden werden kurzzeitig einige Straßen für den Autoverkehr gesperrt. Diese Maßnahmen bewahrt auch die Autofahrerinnen und -fahrer vor gefährlichen Ausweichmanövern, die leicht zu Unfällen führen können.
Amphibien bevorzugen die Dämmerung beziehungsweise die ersten Nachtstunden für ihre Wanderung. Daher werden die Sperrungen meist zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens eingerichtet. Auf die Sperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen wird durch Schilder hingewiesen.
Die Tiere werden von den geschulten Helferinnen und Helfern nach ihrer Art bestimmt, gezählt und zum Laichgewässer gebracht. Die Amphibien sind so am besten davor geschützt, überfahren zu werden. Deshalb die Bitte an alle, die während eines Spaziergangs Amphibien in diesen Eimern sehen: Lassen Sie die Tiere in den Eimern.
Auch wenn die Eimer witterungsbedingt geschlossen sein sollten, wird der Amphibienschutzzaun regelmäßig kontrolliert. Falls Amphibien auf der Straße gefunden werden, können diese in einen der Eimer gelegt oder bei geschlossenen Eimern hinter den Amphibien-Zaun hingesetzt werden.
Wer sich für den Amphibienschutz engagieren möchte, kann sich an die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Ulrich Rexhausen (05331 84-404) oder Dr. Carsten Schütte (05331 84-376) wenden.
Erstmalig wird die K 629 (ehemals L 629) zwischen Volzum und Lucklum ebenfalls für maximal 20 Nächte gesperrt.
Die jeweiligen Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.
Bahnhofstraße 11
38300 Wolfenbüttel