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Datum: 27.02.2023

Wolfenbüttel zeigt Solidarität mit der Ukraine

Ein Jahr Krieg in der Ukraine - anlässlich dieses traurigen Jahrestages haben Andre Volke und Henning Kramer zu einer Erinnerungsveranstaltung aus den Wolfenbütteler Stadtmarkt eingeladen. Um der Opfer des Krieges zu gedenken, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und um ein gemeinsames Zeichen für den Frieden zu setzen.

Viele Personen mit Bannern und ukrainischen Flaggen auf dem Stadtmarkt. Dabei ein großes Banner in blau-gelb mit der Aufschrift "Solidarität mit der Ukraine". © Stadt Wolfenbüttel
Andre Volke und Henning Kramer hatten die Erinnerungsveranstaltung organisiert
Viele Personen stehen zusammen auf dem Stadtmarkt © Stadt Wolfenbüttel
Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen auf den Stadtmarkt zur Erinnerungsveranstaltung

Rund 250 Personen besuchten - trotz Kälte und Schneeregen - die Veranstaltung, die mit einem Gedenkmarsch durch die Innenstadt einen Abschluss fand. Zuvor gab es Reden von Bürgermeister Ivica Lukanic, der Bundestagsabgeordneten Dunja Kreiser, dem ehemaligen Bürgermeister Thomas Pink sowie Augenzeugenberichte von Sängerin Navka und einer ukrainischen Sanitäterin. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Mitgliedern des Prime Orchesters.

„Heute genau vor einem Jahr standen wir hier und ich durfte kurz sprechen. In meiner Betroffenheit und ja auch Hilflosigkeit habe ich vor einem Jahr an die Bundesregierung appelliert und gesagt: ,Lassen Sie uns durch entschiedenes Handeln die Menschen in der Ukraine unterstützen und schützen.‘ Damals habe ich an die humanitäre aber auch die militärische Unterstützung gedacht. Weil ich überzeugt davon bin, dass ein Staat in der Lage sein muss gegen blinde Aggression für die Sicherheit seiner Bevölkerung die Integrität über sein Staatsgebiet zu bewahren“, erinnerte auch Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic an den 24. Februar 2022.

„Auch wir hier in Wolfenbüttel leisten vor Ort unseren Beitrag und haben seit einem Jahr Hilfesuchende aus der Ukraine in unsere Stadtgesellschaft aufgenommen. Die Hilfsbereitschaft seit dem ersten Tage hat mich persönlich überwältigt. Liebe Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler, Ehrenamtliche und Hilfsorganisationen: Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und das Engagement“, lobte Lukanic.

Zwei Männer und eine Frau stehen vor Mikrofonen und Lautsprechern. © Stadt Wolfenbüttel
Bürgermeister Ivica Lukanic dankte den Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbüttelern für die bisher gezeigte Solidarität mit der Ukraine

„Nach einem Jahr stehen wir wieder hier und der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende. In nur wenigen Monaten hat der Konflikt in der Ukraine Zehntausende Todesopfer gefordert, darunter auch viele Opfer unter der Zivilbevölkerung und seit einigen Tagen läuft die bereits erwartete Offensive der russischen Armee zum Jahrestag des Kriegsbeginns. In den Medien ist dieser unfassbare Krieg in Europa, vor unserer Haustür täglich präsent. Dann die Bilder und Schicksale der Erdbebenkatastrophe in der Türkei. Das alles verbreitet Sorgen und Zukunftsängste“, sagt der Bürgermeister.

Bei all diesen Herausforderungen sei es verständlich, wenn uns auch mal vorübergehend der Mut verlässt. „Aber gerade deshalb, liebe Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler - auch wenn das manchmal naheliegt - dürfen wir nach einem Jahr nicht anfangen wegzuschauen“, so der Appell des Bürgermeisters.

Viele Erwachsene und Kinder mit Bannern und ukrainischen Flaggen stehen auf dem Stadtmarkt. © Stadt Wolfenbüttel
Erinnerungen an den Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine

Der Krieg werde vermutlich noch lange andauern. „Tag für Tag müssen die Menschen in der Ukraine weiterhin in Angst leben. Kriminelle vergewaltigen, vertreiben und morden immer noch. Deshalb müssen wir uns jetzt unsere Empathie und unser Mitgefühl bewahren und dürfen beides nicht der Verdrängung preisgeben. Unsere Hoffnungen, dass Russland zur Vernunft kommt, seinen kriegerischen Akt beendet und den Ukrainerinnen und Ukrainern ihr Land wieder zurückgibt, haben sich nicht erfüllt. Mit der Rede Putins zur Lage der Nation am vergangenen Dienstag haben sie sich endgültig zerschlagen“, unterstreicht Lukanic.

Was er sagte, erinnere an längst vergangene Zeiten. In seiner Reichstagsrede zum Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 behauptete Hitler wiederholt, dass Polen seit Monaten einen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig führe und dass die deutsche Minderheit in Polen entrechtet und misshandelt werde. Putin selber sei kein perfides Narrativ zu schade und er lässt keinen Verschwörungsmythos aus, um seine Bevölkerung auf den Krieg einzustellen. Nach seiner imperialen Großmachtsvorstellung sollen die Kräfteverhältnisse neu sortiert werden, wobei Russland in diesem Gefüge wieder eine Rolle spielen soll. „In unsere Richtung droht er mit der Kündigung des Abrüstungsvertrags "New Start" zur Begrenzung der Atomwaffenarsenale. Er verweist nicht zum ersten Mal auf seinen Atomkoffer, um uns in unserer Unterstützungsbereitschaft zu demoralisieren. Dies lassen wir nicht zu!“, so der Bürgermeister.

Gruppenbild: Viele Personen mit Bannern und ukrainischen Flaggen auf dem Stadtmarkt © Stadt Wolfenbüttel
Ukrainer sagen Danke für die Unterstützung der Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler

„Ich bin ich stolz darauf, was hier vor Ort in Wolfenbüttel und auf Bundesebene seit einem Jahr geleistet wurde. Gerade jetzt müssen wir uns den Mut für die kommenden Jahre erhalten und gemeinsam denen helfen, die unsere Hilfe brauchen. Frieden, Freiheit und Unversehrtheit sind universelle Werte und Menschenrechte. Es ist unsere Pflicht, uns für diese einzusetzen und jene, die sie verteidigen, zu unterstützen, damit es nicht zur Regel wird, dass Stärkere Schwächere überfallen. Wir hier in Wolfenbüttel werden weiterhin entschlossen handeln. Das soll heute unser Versprechen und Zeichen der Solidarität an die Ukraine sein. Deshalb sind wir zusammengekommen! Vielen Dank dafür“, so Lukanic abschließend.

Dunja Kreiser verurteilte die Angriffe Russlands auf zivile Gebiete und Einrichtungen. Dies seien Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Handeln Putins habe der über Jahre mühsam aufgebauten Sicherheitsarchitektur den Boden entzogen.

Thomas Pink erinnerte daran, wie vor einem Jahr für alle die heile Welt zusammenbrach. Putin sei es gelungen, an unserer Wahrnehmung vorbei, sein imperialistisches Weltbild zu erschaffen. Der eigentliche Krieg gegen die Ukraine habe unter den Augen der Welt schon viel früher, nämlich mit der Annexion der Krim, begonnen. Leider habe es hier kaum eine Reaktion der anderen Staaten gegeben. Pink warb um Unterstützung für die Aktion der Sängerin Navka. Diese wird erneut einen Hilfstransport in die Kriegsregion bringen. Bereits in der kommenden Woche soll er starten. Zuvor besteht am kommenden Dienstag, 28. Februar 2023, in der Zeit von 16.30 bis 18 Uhr Sachspenden auf dem Parkplatz vor dem Edeka am Neuen Weg am schwarzen Transporter abzugeben. Es werden vor allem benötigt: Laptops und Tablets, selbstverständlich auch gebrauchte. Schlafsäcke, Futons, Hygieneartikel, warme Winterschuhe und warme Jacken. Bettwäsche für ein Krankenhaus, Kerzenreste, Batterien und Powerbanks. Geldspenden können unter dem Empfänger „FREIE UKRAINE BRAUNSCHWEIG e.V.“, IBAN DE08 2505 0000 0152 0513 30, Braunschweigische Landessparkasse unter dem Verwendungszweck „Hilfstransport NAVKA“ überwiesen werden.

Weitere Fotos der Veranstaltung

Flickr-Album: Erinnerungsveranstaltung zum Jahrestags des Angriffs auf die Ukraine

Kontakt

  1. Henning Kramer

    Fotograf

    Am Lecheln Holze 9
    38302 Wolfenbüttel

  2. Stadtverwaltung Wolfenbüttel