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Die Wolfenbütteler Ortsteile

Im Rahmen der Gebietsreform 1974 wurden zehn umliegende Ortschaften der Stadt Wolfenbüttel zugeordnet: Adersheim, Ahlum, Atzum, Fümmelse, Groß Stöckheim, Halchter, Leinde, Linden, Salzdahlum und Wendessen.

In den Ortsteilen wird die Verwaltung repräsentiert durch die Ortsräte mit Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern.

Adersheim

Das Wappen der Ortschaft Adersheim. © Stadt Wolfenbüttel
Wappen Adersheim

Die erste urkundliche Erwähnung des im Bistum Hildesheim gelegenen Ortes datiert auf die Zeit um das Jahr 1150. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort Adersheim in einer Urkunde des Klosters Sankt Luidger in Helmstedt, das in Adersheim Ländereien besaß. Nach historischen Funden archäologischen Materials könnte der Ort auch älteren Ursprungs sein, welches sich bis heute aber nicht urkundlich nachweisen lässt.

Gleiches gilt auch für den Ortsnamen, der sich nicht schematisch einer Epoche zuordnen lässt. So wurden seit 1150 in der Literatur verschiedene Schreibweisen verwandt, wie Adersem - Adershem - Ardesheim - Hardesheim - Aderseim - Adersumb - oder Arsen.

Der Gründungsursprung des Ortes Adersheim dürfte der heute noch vorhandene Wall gewesen sein, der an der heutigen Westerntorstraße in der Ortsmitte des alten Ortskerns liegt und mit einem Wassergraben (Wallgraben) umzogen ist. Auf diesem Wallgraben dürfte die erstmals um 1300 erwähnte Turmhügelburg (Motten) gestanden haben. Diese sogenannte Motten bestanden aus einem von Wasser umgebenen Hügel, auf dem ein hölzerner oder auch steinerner Turm errichtet wurde, der zu Wohn- und Wehrzwecken diente. Betrachten wir heute diese Wallanlage im Ort, auf der möglicherweise eine Turmhügelburg gestanden hat, so ergibt sich durch Betrachtung der zeitlichen Umstände, wonach solche Bauwerke ab dem 12. Jahrhundert gebaut wurden, dass sich dies annähernd mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes deckt. Hieraus lässt sich zumindest ablesen, dass Namensgebung und Bau der Burg in etwa auf die Zeit Mitte des 12. Jahrhunderts hindeuten. Von den ältesten vorhandenen urkundlichen Belegen hat der Förderkreis Ortschronik Kopien im Stübchen des Dorfgemeinschaftshausen zur Ansicht ausgehängt.

Kontakt

Dirk Meier

Ortsbürgermeister Adersheim

Westerntorstraße 21 A
38304 Wolfenbüttel - Adersheim

Ahlum

Ahlum hieß 888 Odenheim, 1179 Adenheim und 1474 Odelem. Das Dorf besaß um 1800 eine Kirche, die 1243 bis 1246 erbaut wurde. Vor dem Dorf stand eine Windmühle. Die erste Mühle muß schon vor 1584 in Ahlum gestanden haben. Die letzte wurde 1950 abgebrochen. Das adelige Geschlecht ist von 1157 bis 1413 nachweisbar. Ein beträchtliches Gut des Dorfes gehörte der Rinkenschen Familie. Die Ländereien umfaßten etwa 410 Morgen zehntbares Land und ca. 50 Morgen Wiesen. Oberhalb des wasserreichen Dorfes liegt das Landschaftsschutzgebiet "Filiensee". Dort ist ein altes germanisches Quellheiligtum. Ahlum liegt mit seinen 1.308 Einwohnern östlich von Wolfenbüttel. Sehenswürdigkeiten in unserem Ortsteil sind unsere St. Marienkirche, der alte Ortskern mit den Fachwerkhäusern und die gut erhaltenen Bauerhöfe nach dem Dorferneuerungsprogramm.


Weitere Informationen

Internetseite Ahlum

Kontakt

Herr Siegfried Hauptstein

Ortsbürgermeister Ahlum

38302 Wolfenbüttel - Ahlum

Atzum

Fümmelse

Das Wappen des Ortsteils Fümmelse.
Wappen Fümmelse

Seit 1965 besitzt Fümmelse ein Ortswappen: im durch Wellenschnitt geteilten Wappenschild oben in Silber ein altes Steinkreuz in natürlichen Farben, unten in Blau ein silbernes Wellenband. Das Steinkreuz, vielleicht ein Sühnezeichen für eine begangene Bluttat, ist das älteste geschichtliche Denkmal in Fümmelse und steht heute vor dem Eingang der Gethsemane-Kirche. Der silberne Wellenbalken mag den Wasserreichtum der Fümmelser Feldmark symbolisieren: das Wasserloch "Die Gabe Gottes", den alten "Fümmelschen Teich" und das heutige Schwimmbad "Fümmelsee", das heute noch im Volksmund als Tongrube bezeichnet wird und damit an die Ziegelei erinnert.

Vimmelse, Vemelhusen oder Vimmelhusen, wie es früher hieß, gehörte zur Michaeliskirche in Braunschweig. Der Name hat nichts mit einem See zu tun, obwohl es ein Freibad in Fümmelse gibt. 1158 wird der Ort Fümmelse erstmals in einer Urkunde erwähnt. Aufgrund des Wasserreichtums erhielten die Wolfenbütteler, besonders aber das Schloß, aus dieser Gegend und dem Fümmelser Teich das Trinkwasser.

Im zweiten Weltkrieg wurde Fümmelse Kriegsgebiet. Zum Schutze der neu gebauten, benachbarten Reichswerke wurde 1943 zunächst eine Flakstellung errichtet. Viele Flüchtlinge aus dem Osten fanden hier zunächst ein Notlager. Ein großer Teil der Vertriebenen ist seitdem ansässig geworden und hat eine neue Existenz gegründet. Dieses zeigen unter anderem die Einwohnerzahlen: 1942 = 995, 1950 = 1736, 2002 = 2904. Wann die Kirche erbaut worden ist, weiß man nicht. Fest steht aber, dass der Kirchturm 1566 errichtet wurde. Im ältesten Kirchenrechnungsbuch von 1629 wurde registriert, dass die Kirche schon vor dem dreissigjährigen Krieg (1618 bis 1648) eine Glocke besaß.

Trotz der vielen Neubaugebiete - nach 1945 das Gebiet Nordring für Flüchtlinge und Vertriebene, Ritterhof/­Am Graad mit Wohnblocks und Reihenhäusern und in den letzten fünf Jahren "Im Kleinen Feld" mit rund 145 Einfamilienhäusern - hat Fümmelse seinen ländlichen Charakter erhalten. So findet man alte Hofanlagen, die teilweise bewirtschaftet werden, und das Hafflinger-Gestüt Lörcher.

Besonders in den letzten Jahren sind sehr viele junge Familien ansässig geworden, da ein Kindergarten mit Hort vorhanden ist, ferner eine zweizügige Grundschule bis Klasse 4, eine halbstündige Busanbindung an die Kernstadt Wolfenbüttel, eine Bankfiliale, Postagentur sowie Gewerbebetriebe (Frisör, Tischlerei, Schlachterei, Einzelhandel, Hotel- und Gastronomiebetriebe). Durch den Bau der Autobahn 395 ist eine direkte, kurze Anbindung nach Braunschweig, Hannover, in den Harz und nach Salzgitter gegeben. Dadurch ist der Ortsteil Fümmelse ein guter Wohnstandort.

Der Ort zeichnet sich auch durch ein reges Vereinsleben aus, so dass auch Neubürger über 17 Vereine und Verbände gut integriert werden können. Insgesamt kann man feststellen, dass die Fümmelser stolz sind auf das Geschaffene der letzten 30 Jahre: "Alte Schule" als Dorfgemeinschaftshaus - Turnhalle - Friedhofskapelle - Neubau Feuerwehrgerätehaus - moderne Spielplätze. Diese Entwicklung wollen sie auch in Zukunft aktiv und lebensnah mitgestalten.

Kontakt

Herr Marc Angerstein

Ortsbürgermeister Fümmelse

38304 Wolfenbüttel - Fümmelse

Groß Stöckheim


Halchter


Leinde

Linden

Das Wappen des Ortsteils Linden.
Wappen Linden

Der Ortsname Linden lässt sich als "Lindenheim" erklären und ist in Deutschland und auch in anderen Ländern häufig vertreten. Die Dithmarscher Gemeinde Linden hat mit 240 Orten dieses Namens in der Aktion "Linden grüßt Linden" 1977 Kontakt hergestellt.

Erstmals wurde Linden im Jahre 1007 urkundlich unter dem Namen Lindim/Lindun belegt. Weitere Namensformen waren im Laufe der Jahrhunderte: Lindem - Linder - Lindum - Lyndum - Lyndem - Lynden - Linde und Lindhem, bis sich im 19. Jahrhundert die heute gebräuchliche Schreibweise durchsetzte. Linden lag an der Heerstraße, die von Braunschweig über Wolfenbüttel und Halberstadt nach Leipzig und Erfurt führte. Hier wurde ein Zoll eingerichtet, der seit dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar ist.

Bereits im Jahre 1374 gab es in Linden ein Gasthaus, das Herzog Friedrich den Braunschweiger Bürger Heynemann mit der Taverne zu Lindem belehnte. Dort, wo die frühere Heerstraße nach Leipzig die Altenau überquerte, befindet sich heute die Donnerburgbrücke, eine der ältesten Gewölbebrücken Niedersachsens.

Ehemalige Besitzer des Rittergutes mit dem zu Eigentumswohnungen umgebauten Herrenhaus war unter anderem die Familie von Münchhausen, laut Kaufvertrag zwischen Herzog Anton Ulrich und Hieronymus von Münchhausen urkundlich belegt. Zum Herrenhaus gehörte der Gutspark, der im französischen Stil symmetrisch angelegt war. Heute als grüne Lunge für Wolfenbüttel maßgeblich eingebunden.

Die Lindener Kirche wurde am 13. November 1118 gegründet und ist nach dem Heiligen Brictius benannt. Die Kirchenglocke stammt aus dem Jahre 1671 mit einem Spruch Psalm 78.1: "Neiget euer Ohr". Das älteste Inventarstück aus dem Jahre 1669 ist eine barocke Messingtaufschale, die mit Ranken und Blumen verziert ist. 1971 wurde der Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Wolfenbüttel ausgehandelt, der nach drei Jahren, die für die Umstellung erforderlich waren, in Kraft trat.

Kontakt

Kersten Meinberg

Ortsbürgermeister Linden

Okerring 34
38300 Wolfenbüttel - Linden

Salzdahlum

Wendessen

Das Wappen des Ortsteils Wendessen.
Wappen Wendessen

Wendessen liegt an der B 79 (Wolfenbüttel/Halberstadt) und an der Altenau (entspringt im Elm, mündet zwischen Ohrum und Halchter in die Oker). Wendessen ist seit der Gebietsreform 1974 ein Ortsteil von Wolfenbüttel. Das Dorf ist derzeit Heimat von rund 1100 Menschen.

„Wahrzeichen“ ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche St. Georg in der Dorfstraße. Zusammen mit dem Spritzenhaus und dem angrenzenden ehemaligen Rittergut bildet sie den Mittelpunkt des Ortsteils.

Die durch einen Luftangriff im Januar 1944 zerstörte Kirche ist heute nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als Konzert-Veranstaltungsstätte in der gesamten Region bekannt. Auf dem Gelände des bei diesem Angriff ebenfalls zerstörten Rittergutes sind in den letzten Jahren zahlreiche Wohnhäuser errichtet worden, im nach dem Weltkrieg wiederaufgebauten Gutshaus entsteht aktuell Wolfenbüttels einziges Hospiz. Der angrenzende Gutshof ist durch einen Rundweg für Spaziergänger frei zugänglich.

Wendessens Bevölkerung ist durch die Errichtung von Neubaugebieten in den 2000er-Jahren stetig gewachsen. Aktuell entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik, die bis zur Schließung prägend für den Ort war, ein weiteres Neubaugebiet, das in Einfamilienhäusern und Geschosswohnungen ab dem Jahr 2024 Platz für weitere rund 200 Menschen bieten soll. Direkt daneben sollen bald wieder die Züge halten – allerdings verzögert sich die fest zugesagte Wiederherstellung des Bahnhaltepunktes immer wieder, vor dem Jahr 2027 ist damit nicht zu rechnen.

Drei ausgezeichnet ausgestatte Kinderspielplätze bieten Raum für die Entfaltung der kleinen Wendesser, die ihren Lesehunger in der „Bücherbutze“ oder beim regelmäßig ins Dorf kommenden Bücherbus stillen können.

Geprägt wird der Ort durch ein reges Vereinsleben. Der Sportverein bietet eine große Palette an Breitensportangeboten und ist mit der Damen-Fußballmannschaft niedersachsenweit ein Begriff. Die aktive Feuerwehr ist die Heimat von „Brandschützern“ jedes Alters und freut sich darauf, ab dem Jahr 2025 ein neues Gerätehaus an der Leipziger Allee beziehen zu dürfen. Der Initiative von vielen Wendessern ist es zu verdanken, dass Wahrzeichen wie die Kirche oder das Spitzenhaus heute in neuem Glanz erstrahlen.

Willkommen in Wendessen!


Geschichte:

  • erste urkundliche Erwähnung 1170 als "Winedissen", um 1200 als "Winethissem"
  • Deutung des Namens als "Heim im Weidezaun", siehe auch Ortswappen (1992 erstellt): St. Georgs-Kreuz und geflochtener Zaun
  • Zerstörung des Dorfes im dreißigjährigen Krieg (1627)
  • Seit 1843 Eisenbahnanschluss (Strecke Braun­schweig-Wolfen­büttel-Schöppen­stedt-Schö­ningen-Helm­stedt).
  • 1857 bis 1957 Zuckerfabrik (Rübenanlieferung noch bis 1965), Kalkwerk (außerhalb, an der B 79 auf dem Wendesser Berg). Diese Betriebe sowie Bahn und Landwirtschaft prägten den Ort und boten lange Zeit Arbeitsplätze für Einwohner des Dorfes und aus der Umgebung.
  • 2022 Aufstellung des Gedenksteines „850-Jahre-Wendessen“ in der Dorfmitte

Infrastruktur:

  • Verbindung mit Wolfenbüttel durch zwei Buslinien
  • Kindergarten im Nachbarort Ahlum
  • Schulen in Wolfenbüttel (einschließlich Grundschule), direkte Verbindung durch Schulbus.

Vereine/Vereinigungen:

  • Initiative Dorfgemeinschaft Wendessen e.V. (IDW)
  • Sportverein SV Wendessen von 1947 e.V. (mit Sparten wie Fußball, Tennis, Tischtennis, Gymnastik, Tanz etc.)
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Kinder- und Jugendfeuerwehr
  • Schützenverein Wendessen
  • Evangelische Frauenhilfe
  • Evangelischer Seniorenkreis
  • Kirchbauverein St. Georg
  • "Initiative Wendesser Spritzenhaus"
  • Kleingärtnerverein Wendessen
  • Hospizverein Wolfenbüttel (ab 2024)

Weitere Informationen

Internetseite Wendessen

Kontakt

Herr Andreas Rink

Ortsbürgermeister Wendessen

38300 Wolfenbüttel - Wendessen