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Datum: 13.10.2024

Sprach-Café des DRK geht in die nächste Runde

Die Flüchtlingshilfe des DRK-Kreis­ver­bandes bietet zwei neue Projekte, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Für das Sprachcafé, das schon einiger Zeit läuft, werden jetzt noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht – „vor allem deutschsprachige“, sagt Initiatorin Christel Seigneur. Ihre zweite Aktion richtet sich an Kinder mit Migrationserfahrung, sie fand jetzt zum ersten Mal statt – „mit guten Erfolg“.

Drei frauen lachen vor einem SChaufenster, auf dem Solferino steht. Alle tragen Jacken des Deutschen Roten Kreuzes © Regio-Press
Die drei Organisatorinnen von Sprachcafé und Kinderangebot der DRK-Migrationshilfe in Wolfenbüttel (von links): Christel Seigneur, Gisela Flügge und Alexa Trujillo

Das Sprachcafé hat den Ansatz, Menschen mit Migrationshintergrund zu helfen, die deutsche Sprache durch das Sprechen schneller zu erlernen. Gleichzeitig können die einheimischen Gesprächspartner und -partnerinnen ihrerseits andere Sprachen erlernen. „Im Moment treffen wir uns zweimal pro Monat, aber im kommenden Jahr ist geplant, das Angebot wöchentlich durchzuführen“, erklärt Christel Seigneur.

Die Treffen des Sprachcafés finden nachmittags im Solferino statt, und zwar „in angenehmer Atmosphäre“, sagt Gisela Flügge. Sie ist eine der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Gruppe, die derzeit rund 20 Personen umfasst. „Ich habe freie Zeit und wollte gern mehr Kontakt zu Mitmenschen haben“, erklärt sie ihre Motivation.

Der zwanglose Austausch über andere Sprachen verlaufe unproblematisch. „Das Sprachcafé gefällt mir sehr, und es bereitet mir viel Spaß, hier zu helfen.“ Gisela Flügge freut sich schon auf das nächste Jahr, wenn das Treffen wöchentlich läuft und somit ein regelmäßiger Kontakt möglich ist.

Mit Lust und Spaß Leute aus anderen Ländern kennenzulernen, das ist auch nach Erfahrungen von Christel Seigneur der Antrieb aller Gäste. „Aber ich würde mir bei uns noch mehr einheimische Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen, um unsere Sprache besser verbreiten zu können.“ Übrigens kommen im Moment viele Spanisch sprechende Menschen zu den Treffen ins Solferino. „Aber auch aus anderen Teilen der Welt, wie Iran, Irak, Syrien, Elfenbeinküste und Ghana.“

Das zweite Projekt betreibt der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel gemeinsam mit dem Verein ,Refugium' (Braunschweig). Beide Partner bieten künftig wechselnde Treffen in beiden Städten an: Es geht um geflüchtete Kinder zwischen sechs und elf Jahren.

Alle diese Kinder haben eines gemeinsam: mögliche traumatische Erfahrungen durch Flucht, Vertreibung und den plötzlichen Wechsel der Sprachumgebung. „Wir wollen ihnen einen geschützten Raum bieten, in denen sie ihre Emotionen frei ausleben können“, erklärt Alexa Trujillo den Ansatz. Die Psychologin stammt aus Kolumbien, hat also selbst Migrationserfahrung. „Auf spielerische Art finden wir hier heraus, wie die Kinder die vergangene schwere Zeit verkraftet haben.“

So reagiere das eine vielleicht ängstlich, das andere nervös und ein anderes überdreht. „Wir sehen den Umgang der Gruppe untereinander und bieten die passenden Spiele an.“ Beim ersten Treffen zum Beispiel sollten sich die Kinder vorstellen, sie hätten eine Superkraft. „Das hat geholfen, ihnen erste Körpererfahrungen zu vermitteln – bei uns können sie sich ausprobieren.“

Der erste Termin im Gymnastiksaal des Integrations- und Therapie-Zentrums des DRK am Exer war mit zwölf Kindern gut besucht. „Viel mehr dürfen es gar nicht werden, da sonst die Betreuungsintensität nachlässt“, sagt Christel Seigneur. Sie findet, dass die Kinder von Flüchtlingsfamilien in Deutschland bei Maßnahmen oft vergessen würden. „Ich glaube aber, dass wir genau an dieser Stelle gute Möglichkeiten haben, die Vorteile einer offenen Gesellschaft zu vermitteln.“

Die nächsten Termine für das Sprach-Café:Mittwoch 16. Oktober, 13. November und 11. Dezember, jeweils 15 bis 17 Uhr im Solferino/Lounge. Montag, 28. Oktober und 25. November, jeweils 17 bis 19 Uhr im Solferino/Lounge.

Anmeldung

Koordinierungsstelle Flüchtlings- und Migrationshilfe

migrationshilfe@drk-kv-wf.de

Telefon 0173 455 16 15