Fotoausstellung "Die Lange rauf & runter"
Eine moderne und multifunktionale Wolfenbütteler Fußgängerzone bietet zukünftig alle Optionen für Veranstaltungen, Aktionen und ein gelungenes Einkaufserlebnis. Die Neugestaltung ist in vielen Teilen bereits weit fortgeschritten oder fertiggestellt. Dass die Innenstadt immer im Wandel war und wie sich die Lange Herzogstraße in den letzten 100 Jahren verändert hat, zeigt die Ausstellung „Die Lange rauf & runter“ mit einer Auswahl von 25 historischen Aufnahmen.
Die Ausstellung wurde mit freundlicher Unterstützung des Salzdahlumer Ortsheimatspflegers Adalbert Kursatzky gestaltet, der die Fotos aus seiner Sammlung zur Verfügung stellte.
Termin
Vom 21. Oktober bis 8. November 2024 wurden alle Fotos im WOW! (Löwenstraße 1) gezeigt. Seit dem 13. November 2024 werden die Bilder in den Schaufenstern der Fußgängerzone ausgestellt und laden zu einem Spaziergang durch die Stadt ein.
Lange Herzogstraße 1
Das Foto zeigt das Geschäft Streblow im Jahr 1980. 1983 begann der Abriss. Dabei wurden innerhalb der Grundmauern neben Überresten einer hölzernen Tragekonstruktion auch der längs unter dem Gebäude durchfließende Okerarm - von der Okerstraße herkommend - entdeckt.
Lange Herzogstraße 2
Das im 17. Jahrhundert als 3-geschossiges Fachwerkgebäude erbaute Haus hatte 1874 der Drogist Max Ruge gekauft. Er eröffnete hier die erste in Wolfenbüttel ansässige Drogerie: eine Thee- und Drogenhandlung. Das Foto zeigt das Reformhaus Ruge in den 1970er Jahren.
Lange Herzogstraße 6
Auf dem Foto ist das Optik-Geschäft Behrens im Jahr 1956 zu sehen. 1922 gründete Wilhelm Behrens das Geschäft in der gegenüberliegenden Langen Herzogstraße 56. Noch heute führt das Ehepaar Leupold das Brillenfachgeschäft in der Langen Herzogstraße 6 mit dem Namen Behrens Optik.
Lange Herzogstraße 10
Das Foto von 1974 zeigt das Geschäft Radio Bührig neben dem Juwelier und Uhrmachermeister Otto Oppermann. Das daneben abgerissene Gebäude war das ehemalige Kunsthaus Koch.
Lange Herzogstraße 12
Das Gebäude wurde als 3-geschossiges Fachwerkgebäude und Bürgerhaus im 17. Jahnhundert erbaut. Später wurde es als Bankhaus Meinecke geführt. Auf dem Foto ist das Gebäude kurz vor dem Abriss 1908 zu sehen.
Lange Herzogstraße 15
Das Foto aus den 1950er Jahren zeigt die Leihbücherei von Emil Leue in der Langen Herzogstraße 15. Daneben ist die noch heute bekannte Herzog Schenke in der Langen Herzogstraße 16 von Rudolf Nadermann zu sehen.
Lange Herzogstraße 18
Bereits 1912 kaufte Max Wagner die Liegenschaft in der Langen Herzogstraße 18. Hier gründete er 1913 ein Fachgeschäft mit Werkstatt für maßgeschneiderte Schuhe.
Im Jahre 1969 entstand durch einen Umbau des Gebäudes das moderne Schuhgeschäft Salamander mit einer Passage und einer Schaufensterfläche von rund 20 laufenden Metern.
Das Foto zeigt die Eröffnung des Schuhgeschäftes durch Gerhard Wagner am 31. Oktober 1969.
Lange Herzogstraße 20
Vor der Eröffnung der Löwen-Apotheke am 3. August 1959 befand sich in diesem Gebäude seit 1835 der Kolonialladen Kniestedt.
Lange Herzogstraße 21
1953 wechselte Willi Schrader mit seinem Elektro-Geschäft aus der Langen Herzogstraße 37 in die Geschäftsräume Lange Herzogstraße 21. Das Foto von 1968 zeigt das hier eröffnete Geschäft Lampen Schrader.
In der 3. Generation wechselte Otto Schrader dann in die Lindener Straße.
Lange Herzogstraße 26
Das Foto zeigt, wie 1909 die Gewerbebank einen großen Tresor geliefert bekommt. Ende 1911 zieht die Bank in die Immobilie Am Herzogtor 12 um. Dort befindet sich heute die Volksbank Wolfenbüttel.
Lange Herzogstraße 33
Auf dem Foto ist der Abschied der Straßenbahn Linie A zu sehen. Die Wolfenbütteler Bevölkerung begleitet und verabschiedet die geschmückte Bahn auf ihrer letzten Fahrt am 1. Juli 1954.
Auf dem Foto ist das Eiscafe Roma neben dem Eckgeschäft Zigarren-Stein aus dem Jahr 1974 zu sehen.
Lange Herzogstraße 38
Das Foto zeigt das Geschäft von Uhrmacher Ludwig Glander im Jahr 1906. Im Nachbarhaus Lange Herzogstraße 39 war zu dieser Zeit das Warenhaus von Louis Lermer ansässig.
Ende des Jahres 1935 kaufte der Wolfenbütteler Fotograf Bornemann diese Liegenschaft, und richtete hier sein Fotogeschäft ein.
Vom Modehaus Bähr (Lange Herzogstraße 34 und 36) wurde Anfang der 1990er Jahre bei einem Umbau eine Verbindung zur Immobilie Lange Herzogstraße 38 geschaffen.
Lange Herzogstraße 44
Die Bäckerei Rupprecht wurde im Jahre 1919 durch Max I. Rupprecht vom Bäckermeister Christian Behrens übernommen und bis 1937 als Bäckerei weitergeführt.
1952 vergrößerte der Sohn Max II. die bereits vorhandene Kaffeestube durch einen großen Umbau. Die Backstube wurde dabei in die erste Etage verlegt. Das Eckgebäude Lange Herzogstraße 45, das ebenfalls zum Kaffee Rupprecht gehörte, wurde 1957 abgerissen und durch einen massiven Steinbau ersetzt.
1977 übernahm Max III. die Bäckerei, die auf dem Foto von 1990 mit Außenbestuhlung des Kaffees zu sehen ist.
Lange Herzogstraße 46
Das Foto zeigt die innerstädtische Aral Tankstelle Mangelsdorff in der Okerstraße in den 1960er Jahren.
Die Nutzung des Gebäudes Lange Herzogstraße 46 war sehr vielseitig: 1727 war hier der Gasthof Goldener Engel zu finden, zu dem eine Dependance in der Okerstraße mit Theater- und Ballsaal gehörte.
1892 übernahm Abraham Esberg den Goldenen Engel und siedelte mit seiner Pferdehandlung aus der Auguststadt in den hinteren Bereich dieser Liegenschaft um. Der zur Langen Herzogstraße liegende Bereich blieb als Wohn- und Geschäftshaus erhalten.
Nach dem Tod von Abraham 1917 übernahmen seine Söhne Ivan und Ernst die Pferdehandlung, mussten aber als Juden das Land verlassen.
Nach weiteren Besitzerwechseln übernahm in den 1950er Jahren die Spedition Mangelsdorff die ehemaligen Räume im Bereich zur Neuen Straße. Neben der Aral-Tankstelle wurde an dieser Stelle auch die erste BMW-Vertretung mit Kfz-Reparaturwerkstatt eingerichtet.
Für die Wolfenbütteler Jugend war die Tankstelle in dieser Zeit ein beliebter Treffpunkt; es wurde sich „an der Stange" - einer Metallstange zur Abgrenzung des Bereiches um die Tankstelle - getroffen.
Lange Herzogstraße 47
Das Foto von 1978 zeigt das Damen und Herrenbekleidungsgeschäft Gerdei in der Langen Herzogstraße 47 zur Weihnachtszeit mit der damaligen Weihnachtsbeleuchtung. Das Geschäft eröffnete 1960 in der Wolfenbütteler Fußgängerzone.
Im Nebengeschäft Lange Herzogstraße 48 war die Etage der kleinen Geschenke im Haus Seifen-Schütz zu finden.
Lange Herzogstraße 51
Auf dem Foto aus den 1980er Jahren sitzt Giacomo Toskani vor seinem gleichnamigen Eiscafé. Bevor das Eiscafé Toskani 1971 eröffnete befand sich das beliebte Affencafé in diesem Gebäude, das sich über zwei Etagen verteilte und sogar eine kleine Tanzfläche hatte.
Lange Herzogstraße 52
Auf dem Foto ist gut zu sehen, dass der mittlere Teil der Langen Herzogstraße als Fußgängerzone für den Autoverkehr gesperrt war. Aber über die Neue Straße und Am Alten Tore war der obere Teil der Langen Herzogstraße bis in die Krambuden für Autos weiterhin noch befahrbar.
Lange Herzogstraße 55
Auf dem Foto aus den 1980er Jahren ist das beliebte Haushaltswarengeschäft Hermann Seip in der Langen Herzogstraße 55 zu sehen, das am 31. Januar 2008 aufgegeben und geschlossen wurde.
Lange Herzogstraße 59
Das Foto von 1912 zeigt das Café Lambrecht in der Langen Herzogstraße 59, das im Hof einen beliebten Kaffeegarten hatte. In dem Gebäude befand sich bereits seit dem 8. Mai 1788 ein Café, das 1901 vom Hermann Lambrecht übernommen wurde. Am 3. April 1967 wurde das Café Lambrecht leider geschlossen.
Das Foto zeigt die Lange Herzogstraße in den 60er Jahren als dieser Teil für das Befahren mit Autos freigegeben war. Vor den Schaufenstern der beliebten Innenstadtgeschäfte, wie beispielsweise dem Ledergeschäft Kleber, konnten die Kunden direkt mit ihren Autos parken.
Lange Herzogstraße 63
Das historische Foto zeigt den Stadtmarkt im Jahr 1880 mit dem Bankhaus von Leopold Seeliger im Hintergrund. Der heute auf dem Platz stehende Brunnen mit dem bekannten Herzog August Denkmal wurde erst 1904 auf dem Stadtmarkt platziert.
Auf dem Foto ist das Bankhaus Seeliger in den 1970er Jahren zu sehen. Heute hat das Gebäude einen weißen Fassadenanstrich und auf dem Platz davor ist das Parken mit Autos nicht mehr erlaubt.
Großer Zimmerhof 27-30
Das Foto zeigt, dass Anfang der 1950er Jahre die Straßenbahn noch durch den Großen Zimmerhof gefahren ist. Die Gleise liefen an dem damals beliebten Kino Deuli (Abkürzung für Deutsche-Lichtspiel-Theater) vorbei und führte am Zimmerhof 13 über eine kleine Okerbrücke direkt bis zum Bahnhof.
Krambuden 5-6
Das Foto zeigt einen mit Blumen geschmückter Wagen in den Krambuden im September 1951, als einmalig ein Blumenkorso durch die Innenstadt gefahren ist. Insgesamt haben 87 Gärtner verschiedene Wagen mit Blumen geschmückt. Rund 50.000 Zuschauer haben sich den Blumenkorso angesehen.