100 Jahre Arbeiterwohlfahrt in Wolfenbüttel
Kabinettausstellung: "Das Wir ist immer stärker als das Ich." 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt in Wolfenbüttel
Datum: 02.10.2024
Datum: 04.11.2024
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Ab Mittwoch, 2. Oktober 2024, ist im Bürger Museum Wolfenbüttel eine Kabinettausstellung mit dem Titel „‚Das Wir ist immer stärker als das Ich.‘ 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt in Wolfenbüttel“ zu sehen. Die im Bürger Archiv gezeigten 12 Ausstellungsstücke stellen die einhundertjährige Geschichte der lokalen AWO anschaulich dar.
„Ziel der Arbeiterwohlfahrt war und ist es, alltäglicher Not mit praktischer Selbsthilfe zu begegnen. Gründungsmitglied und die erste Vorsitzende der AWO war Marie Juchacz. Diese beeindruckende Frau war eine von 37 weiblichen Abgeordneten der Weimarer Nationalversammlung von 1919 und die erste Frau und erste Parlamentarierin, die in der Weimarer Nationalversammlung sprach“, sagte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel.
Die Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO) ist einer der ältesten deutschen Wohlfahrtsverbände und mit mehr als 200.000 hauptamtlich Beschäftigten ein bedeutender Arbeitgeber in Deutschland. Bestehend aus 32 Landes- und Bezirksverbänden, knapp 390 Kreisverbänden und 3.000 Ortsvereinen unterhält die AWO bundesweit über 18.000 Einrichtungen und Dienste, darunter Heime, Tagesstätten, Auskunfts- und Beratungsstellen, ambulante Dienste, Kliniken, Tagesstätten, Werkstätten, Selbsthilfegruppen, Weiterbildungsstätten und Frauenhäuser.
In Wolfenbüttel betreibt die Arbeiterwohlfahrt e.V. zurzeit Beratungsstellen wie die Allgemeine Sozialberatung, Schuldnerberatung, Migrationsberatung, die drei Kitas Klangkinder, Okerknirpse und Zwergenhaus, das Migrationsprojekt Salawo, das FrauenschutzHaus Wolfenbüttel und die BISS-Beratung (Beratungs- und Interventionsstellen gegen Gewalt).
Seit mehr als 100 Jahren hilft, berät, heilt und sorgt die AWO – und ist damit den Werten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz verpflichtet. Am 13. Dezember 1919 wurde die AWO als Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD gegründet. Der erste Reichspräsident Friedrich Ebert nannte die Arbeiterwohlfahrt „die Selbsthilfe der Arbeiterschaft“. Marie Juchacz formulierte: „Das Wir ist immer stärker als das Ich.“ Zunächst galt es, die Not nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern, später entwickelte sich die AWO zu einer Hilfsorganisation für alle sozial bedürftigen Menschen.
1920 gründete auch die Braunschweiger SPD einen Ausschuss für Arbeiterwohlfahrt, 1924 trat auf einer Versammlung in der Wolfenbütteler Gaststätte „Blauer Engel“ der Wolfenbütteler Ortsausschuss zusammen. Im Jahr 2024 blickt damit der AWO Ortsverein Wolfenbüttel auf 100 Jahre soziales und gesellschaftliches Engagement zurück.