Ehrenamtliche Tätigkeit Bestellung als Schöffe/in
Leistungsnummer: 99030003061000
Volltext
Schöffinnen und Schöffen sind ehrenamtliche Richterinnen und Richter im Strafverfahren. Sie bringen ihre Lebens- und Berufserfahrung in die Entscheidungen ein und können so zu einer lebensnahen Wahrheits- und Rechtsfindung beitragen. Schöffinnen und Schöffen benötigen dabei keine besonderen Rechtskenntnisse.
Bei der Urteilsfindung stimmen die Schöffinnen und Schöffen in vollem Umfang und mit gleichem Stimmrecht wie die Berufsrichterinnen und Berufsrichter über den Sachverhalt, die Schuld der Angeklagten und über das Strafmaß ab.
Sie werden bei den Amtsgerichten im Rahmen des Schöffengerichts und des erweiterten Schöffengerichts eingesetzt. Bei den Landgerichten sind sie in den Kleinen und Großen Strafkammern tätig.
Schöffinnen und Schöffen werden für eine Amtsperiode von fünf Jahren gewählt.
Hinweis
Bewerbungen für die nächste Wahlperiode ab 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2028 sind ab sofort und bis zum 28. Februar 2023 möglich.
Ansprechpunkt
Die Zuständigkeit liegt bei der Gemeinde, der Samtgemeinde und der Stadt, in der die Bewerberin oder der Bewerber ihren bzw. seinen Wohnsitz hat.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Es ist zwingend das Bewerbungsformular für das Schöffenamt zu verwenden, einzureichen im Rechtsamt der Stadt Wolfenbüttel. Weitere Dokumente (Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Fotos) sind nicht erforderlich und haben gegebenenfalls keinen Einfluss auf die Aufnahme in die Vorschlagsliste und die Wahl zur Schöffin oder zum Schöffen.
Sie können nur in einem Bereich (Erwachsenen- oder Jugendgerichtsbarkeit) als Schöffin oder Schöffe tätig sein. Bitte beachten Sie dies bei der Wahl, auf welche Vorschlagsliste Sie sich bewerben.
- Bewerbungsformular Schöffenamt(PDF-Datei: PDF, 137 kB, nicht barrierefrei)
- Bewerbungsformular Jugendschöffenamt(PDF-Datei: PDF, 138 kB, nicht barrierefrei)
- Das Schöffenamt in Niedersachsen - Ein Leitfaden für die Praxis(PDF-Datei: PDF, 558 kB, nicht barrierefrei)
Kosten
Es fallen keine Gebühren an.
Welche Fristen muss ich beachten?
Die Bewerbung zur Aufnahme in die Vorschlagsliste zur Schöffenwahl ist bis zum 28. Februar 2023 möglich. Der Rat der Stadt wird die Vorschlagsliste voraussichtlich im März 2023 beschließen.
Die eigentliche Wahl der Schöffinnen und Schöffen durch den Schöffenwahlausschuss am Amtsgericht Wolfenbüttel findet in der zweiten Jahreshälfte 2023 statt.
Rechtsgrundlage(n)
Was sollte ich noch wissen?
Hauptschöffinnen und Hauptschöffen werden unmittelbar zu den jeweiligen Sitzungstagen des Gerichts herangezogen.
Ersatzschöffinnen und Ersatzschöffen hingegen werden nur bei Verhinderung von Hauptschöffinnen und Hauptschöffen aus wichtigen Gründen oder bei außerplanmäßigen Sitzungen des Gerichts herangezogen.
Die Reihenfolge der Heranziehung der Ersatzschöffinnen und Ersatzschöffen wird zu Beginn der Wahlperiode ausgelost.
Sie können nur in einem Bereich (Erwachsenen- oder Jugendgerichtsbarkeit) als Schöffin oder Schöffe tätig sein. Bitte beachten Sie dies bei der Wahl, auf welche Vorschlagsliste Sie sich bewerben.
Verfahrensablauf
Für die Wahlen der Schöffinnen und Schöffen werden Vorschlagslisten durch die Vertretung der Gemeinden bzw. Samtgemeinden erstellt.
Kandidatinnen und Kandidaten für das Schöffenamt können der zuständigen Stelle vorgeschlagen werden. Werden weniger Personen vorgeschlagen als benötigt, so schlägt die zuständige Stelle von sich aus geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vor.
Die Aufnahme in die Vorschlagsliste erfolgt bei den Schöffinnen und Schöffen durch Beschluss der Gemeinde- oder Stadtvertretung.
Die Vorschlagslisten werden nach der Aufstellung zur Einsichtnahme öffentlich ausgelegt. Gegen die aufgestellten Kandidatinnen und Kandidaten kann jedermann innerhalb einer Frist von einer Woche mit der Begründung Einspruch einlegen, dass bestimmte Kandidatinnen oder Kandidaten für das Schöffenamt nicht geeignet sind.
Die Vorschlagslisten und etwaige Einsprüche werden dem örtlichen Amtsgericht übersandt. Dort tritt der Schöffenwahlausschuss zusammen, dem unter anderem sieben Vertrauenspersonen angehören, die von der örtlichen Gemeinde gewählt wurden. Den Vorsitz hat eine Richterin oder ein Richter beim Amtsgericht. Der Ausschuss entscheidet zunächst über die Einsprüche und wählt anschließend aus den Vorschlagslisten die notwendige Anzahl der Haupt- und Hilfsschöffinnen und -schöffen.
Am Ende eines jeden Jahres wird die Reihenfolge, in der die Hauptschöffinnen und Hauptschöffen an den ordentlichen Sitzungen des folgenden Geschäftsjahres teilnehmen, durch das Gericht per Auslosung bestimmt.
Die Schöffinnen und Schöffen werden zu Beginn ihrer Tätigkeit in öffentlicher Sitzung des Gerichts vereidigt. Der Eid oder ein entsprechendes Gelöbnis können mit oder ohne religiöse Beteuerungsformel (»so wahr mir Gott helfe«) geleistet werden. Die Vereidigung gilt für die gesamte Dauer der Wahlperiode.
Voraussetzungen
- deutsche Staatsbürgerschaft
- Befähigung zur deutschen Sprache
- Vollendung des 25. Lebensjahrs
- Alter maximal 70. Lebensjahr bei Beginn der Amtsperiode
- Wohnsitz im Bezirk der für die Aufstellung der Vorschlagslisten zuständigen Verwaltungsbehörde
- Gesundheitliche Eignung
- Befähigung zum Bekleiden eines öffentlichen Amtes
- Kein laufendes Ermittlungsverfahren
- Kein Vorliegen eines rechtskräftiges Urteil zu einer Freiheitstrafe von mehr als 6 Monaten wegen einer vorsätzlichen Tat
-
Keine Ausübung eines Berufs in den Berufsgruppen
- Berufsrichterinnen oder Berufsrichter
- Staatsanwältinnen oder Staatsanwalt
- Rechtsanwältinnen oder Rechtsanwalt
- Notarinnen oder Notar
- Polizeibeamtinnen oder Polizeibeamte und Pfarrerinnen oder Pfarrer
Fachliche Freigabe
Fachlich freigegeben durch:
Niedersächsisches Justizministerium