Ausgezeichnete Hilfe bei unklarem Brustschmerz im Klinikum Wolfenbüttel
Schnelles und strukturiertes Handeln ist im Falle von plötzlichen, unklaren Brustschmerzen überlebenswichtig. Die entsprechende Expertise in der Brustschmerzeinheit – auch Chest Pain Unit (CPU) – des Städtischen Klinikums wurde jüngst erstmals von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung (DGK) in einem umfangreichen Auditverfahren geprüft. An dessen Ende stand die erfolgreiche Zertifizierung. Dies teilt das Städtische Klinikum in einer Pressemitteilung mit.
„Wir haben in den vergangenen Monaten sowohl die technischen und räumlichen als auch die fachlichen Strukturen, die es für eine Zertifizierung einer Chest Pain Unit braucht, entwickelt und etabliert“, berichtet Michael Brandl, Leitender Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie und Internistischer Leiter der Zentralen Notaufnahme des Städtischen Klinikums. Das bedeutet zum einen, dass Patientinnen und Patienten mit akutem, unklarem Brustschmerz und Verdacht auf Herzinfarkt nach einem standardisierten Ablauf und etablierten Prozessen versorgt werden. Zum anderen, dass die verschiedenen Fachbereiche und Teams interdisziplinär und perfekt abgestimmt zusammenarbeiten müssen. Dabei ist die CPU direkt an die Zentrale Notaufnahme angegliedert und Anlaufstelle für alle Patienten mit unklaren Brustschmerzen.
Erhebliche Verbesserung der Überlebenschancen
„Sowohl hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen aus der Notaufnahme und Intensivstation als auch speziell geschulte Pflegefachkräfte aus der CPU sind an der schnellen und erfolgreichen Versorgung der Patienten beteiligt“, so der Leitende Oberarzt. Entsprechende Fort- und Weiterbildungen werden den Mitarbeitenden regelmäßig angeboten. Einmal im Quartal findet zudem eine sogenannte Fallbesprechung statt, in deren Rahmen überprüft wird, was bereits gut funktioniert und wo noch Optimierungsbedarf besteht.
„Dank der Etablierung unserer Chest Pain Unit erhalten unsere Patienten mit ungeklärten Thoraxschmerzen nun noch schneller Gewissheit über die Schwere ihrer Erkrankung. Lebensbedrohliche Erkrankungen können ohne zeitliche Verzögerung festgestellt werden“, erörtert Prof. Dirk Hausmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie. Das führe nicht nur bei den Patienten zu einer erheblichen Verbesserung der Überlebenschancen, sondern gleichzeitig auch zu einer höheren Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden. Entsprechend stolz sei man als erstes und bisher einziges Krankenhaus im Umkreis von 40 Kilometern das begehrte Zertifikat erhalten zu haben. Dieses gilt für die kommenden drei Jahre, dann steht die Rezertifizierung an.
Weitere Zertifizierung bereits im Visier
Bis dahin wolle sich das Team des Klinikums jedoch nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen: „Wir streben zeitnah eine weitere Zertifizierung zum sogenannten Cardiac Arrest Center an“, blickt Michael Brandl in die Zukunft. Dafür müsse das Klinikum nachweisem, dass alle Rahmenbedingungen zur optimalen Versorgung von wiederbelebten Patientinnen und Patienten gegeben sind. Die Strukturen erfülle man laut Aussage des Leitenden Oberarztes bereits jetzt. Was fehlt, ist die Überprüfung der Qualitätsstandards nach den strengen Kriterien des Deutschen Rates für Wiederbelebung.