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Zusammenfassungen der Vorträge der Referentinnen und Referenten

Stefan Hofmann, Geschäftsführer der Bezirksstelle Braunschweig der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, ging auf die medizinische Versorgung im Landkreis Wolfenbüttel ein. Es gebe einen großen Wettbewerb um Ärztinnen und Ärzte – hier helfe nur, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die gute Nachricht sei: Die ärztliche Versorgung im Landkreis Wolfenbüttel sei mit einer Abdeckung von 95 Prozent gut und besser als anderenorts. 168 Ärztinnen und Ärzte, darunter 59 im hausärztliche Bereich Tätige, in 109 Praxen, seien vorhanden. Diese seien aber vor allem im urbanen Umfeld zu finden, weniger im ländlichen Bereich. Es herrsche aber eine hohe Arbeits­belastung: Über 600.000 Behandlungen und rund 1,8 Millionen Patientenkontakte hat die Ärzteschaft im Landkreis – pro Jahr. Das Ziel muss es sein, die Versorgung für die Bevölkerung stabil zu halten, ein Mehr an Versorgung wird es kurzfristig nicht geben.

Rund 140 Ärztinnen und Ärzte gebe es im Team des Klinikums, so Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel. Für die begehrten Fachkräfte sei Teilzeit ein wichtiges Thema, auch in Führungspositionen, etwa in denen eines Oberarztes oder einer Oberärztin. Das Klinikum stelle nicht nur eine Versorgung für die Stadt, sondern auch für den Landkreis und teilweise die Region sicher. Eine Besonderheit des Klinikums sei es, dass es rund um die Uhr an 365 Tagen in Betrieb sei. Eine große Herausforderung ist der Wettbewerb um Fachkräfte im medizinischen und pflegerischen Bereich. Das Klinikum sei bereit, etwa mit der KVN, Perspektiven für diese Fachkräfte zu schaffen. Gemeinschaftspraxen, vor allem im städtischen Bereich, seien für ausgebildete Ärzte gut vorstellbar.

Britta Wiesner, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Wolfenbüttel, gab einen Rückblick in die Corona-Pandemie: Zu Beginn der Pandemie fuhr sie im Corona-Mobil mit. Dieses erste mobile Testangebot wurde von Johanniter und KVN betrieben. Mit dem Impfstoff impfte sie im Wolfenbütteler Impfzentrum „im Akkord“, wobei gerade in der ersten Zeit der Impfstoff knapp, die Nachfrage aber riesig war. Später war sie Impfärztin in den Mobilen Impfteams des Landkreises. Diese Zeit habe zusammengeschweißt, es sind viele Freundschaften entstanden, so Wiesner.

Ellen Arndt, Einrichtungsleiterin des AWO Wohn- und Pflegeheim Im Kamp in Wolfenbüttel, ging in ihrem Vortrag darauf ein, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden hatte. Gerade zu Beginn gab es zu wenig persönliche Schutzausrüstung und wenn, dann nur zu horrenden Preisen. Nur durch Glück, so Arndt, sei die Einrichtung von der ersten Corona-Welle verschont geblieben. Gleichzeitig sollte es den Bewohnern und deren Familien ermöglicht werden, sich im Rahmen der Möglichkeiten zu begegnen. Tablets wurden angeschafft und digitale Fähigkeiten ausgebaut. Sichtlich gerührt sprach Arndt über ihr Team. In der Corona-Zeit gab es einen geringen Krankenstand und eine hohe Motivation, für die Bewohnerinnen und Bewohner da zu sein. Zum Teil haben Mitarbeitende dafür auf ein Weihnachten mit der Familie verzichtet, um nicht im Beruf auszufallen. Dankbar waren Mitarbeitende und Bewohner für die Impfung. Arndt sei auch dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Landkreis. Und: Vieles läuft jetzt digital und das ist auch geblieben. Jetzt aber, so Arndt, sei es genug mit Krisen.

Martina Kühnel, Geschäftsführerin des ambulanten Pflegedienstes socius curandi GmbH, kann von ähnlichen Erfahrungen berichten: Die mangelnde und teure Schutzausrüstung zu Beginn, selbst genähte Stoffmasken um irgendetwas zu haben, digitale Teambesprechungen. Corona konnte gut bewältigt werden, da die zuständigen Stellen gut zusammengearbeitet haben und Ressourcen gebündelt wurden.

Für Dr. Isabel Ferger, Kinderärztin in Wolfenbüttel, veränderte die Pandemie die Abläufe in ihrer Praxis nachhaltig – und zum Positiven. Dem Praxisteam und ihr sei bewusstgeworden, dass es im Team mehr Momente brauchte, um Erlebtes zu reflektieren und daran zu wachsen. Diese Zeiten werden jetzt aktiv eingeplant. Die Pandemie wurde hier zur Chance, um Dinge ganz anders anzugehen. Es sei wichtig, den Blick aufs Positive zu richten, es komme auf jeden Einzelnen an. An Kindern und Jugendlichen sei diese Zeit aber nicht spurlos vorbeigegangen. Der Bedarf an Therapien sei hoch. Zudem vernachlässigten die Menschen auch die körperliche Gesundheit.