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Hochwasservorsorge

Was tut die öffentliche Vorsorge?

Bei kritischen Hochwasserlagen werden von der Zentrale des Katastrophenschutzes der Stadt in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren sowie technischen Hilfsdiensten öffentliche Schutzmaßnahmen koordiniert und umgesetzt. Das vorrangige Ziel dieser Maßnahmen ist neben dem Schutz von Leib und Leben insbesondere, die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur zu erhalten – vor allem die Stromversorgung, aber auch der Trink- und Abwassernetze. Die Versorgung mit Strom ist von zentraler Bedeutung, damit die Hochwasserpumpen im Stadtgebiet funktionieren und tiefer gelegene rückwärtige Bereiche vom Wasser freigehalten werden können. Sie werden an zu erwartende Pegelhöhen angepasst. Der Aufwand hierfür steigt dabei exponentiell (Anzahl der betroffenen Flächen, Anzahl der zu verbauenden Sandsäcke und so weiter). Der Schutz einzelner privater Objekte kann bei steigenden Pegeln daher immer weniger erfolgen.

Wann und wie sollte ich privat vorsorgen?

Entsprechend empfiehlt sich die private Hochwasservorsorge für Grundstückeigentümer und Bewohner in den von Überflutung stärker bedrohten Gebieten - dies sind auf alle Fälle die vom Land ermittelten Überschwemmungsgebiete der Flüsse für ein 100-jährliches Hochwasser. Diese sind in der Hochwasserkarte Übersichtskarte Hochwasser 435 durch die rote Strichlinie dargestellt.

Die Vorsorge beinhaltet eine bauliche Anpassung insbesondere der Wohngebäude (hochwassersichere Leitungsanschlüsse, Schutz der Heizungsanlage und anderes). Das Augenmerk ist dabei zudem auf die Kanalanschlüsse zu legen, die durch Rückstauklappen zu sichern sind. Zusätzlich ist die Bereithaltung einer Notfallausstattung (Sandsäcke und Folien, elektrische Pumpe, Taschenlampe et cetera) wichtig. Diese Schutzeinrichtungen und –ausstattungen müssen auch funktionsfähig sein: eine regelmäßige Überprüfung ist unerlässlich. Vorgeplant werden sollte darüber hinaus, bewegliche Güter rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Schon aus diesen Schlagworten ist ersichtlich: Für private Hochwasservorsorge gibt es insgesamt eine Vielzahl von Maßnahmen und Hilfsmitteln, die jeweils an die konkrete Lage und das betroffene Grundstück und Gebäude angepasst werden müssen. Umfassende Informationen hierzu mit Empfehlungen zur privaten Hochwasservorsorge mit praktischen Checklisten finden Sie zum Beispiel auf folgenden Internetseiten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Sie können Ihre Immobilie auch überprüfen lassen hinsichtlich der Gefährdung und ob Ihre bisherigen Schutzmaßnahmen ausreichen. Hierzu wird vom HKC in Zusammenarbeit mit den Gebäudeversicherern ein zertifizierter Hochwasser-Pass angeboten.

Ein ergänzender Baustein zum privaten Hochwasserschutz ist die Elementarversicherung, wenn auch leider nur in der Nachsorge und Schadensbewältigung. Neben der Lage Ihrer Immobilie sind für einen Vertrag auch die von Ihnen getroffenen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen wichtig – fragen Sie im Zweifelsfall bei mehreren Anbietern nach. Allgemein zum Thema aus Versicherungsperspektive informiert der Gesamtverband der Versicherer GDV unter dem Schlagwort Hochwasserschutz.

Ergänzende Hinweise und Empfehlungen im Hochwasserfall:

Wasser kennt keine Grundstücksgrenzen und sucht sich seinen Weg– im Zweifelsfall auch um private Schutzanlagen auf dem eigenen Grundstück herum. Schützen Sie daher vorrangig Ihre Gebäude.

Von großer Wichtigkeit für Notfallkräfte ist es, Wege zum Hochwasser auch auf privatem Grund freizuhalten. Dies ist bedeutsam für die Beobachtung, sowie gegebenenfalls auch für Katastrophenschutzmaßnahmen sowie für deren Beaufsichtigung und Wartung.

UND: Bitte schauen Sie im Hochwasserfall auch nach Ihren Nachbarn, gerade bei älteren und weniger mobilen Personen.