Elterntaxis sollen auf Abstand gehalten werden
Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, werden oft als sogenannte „Elterntaxis“ bezeichnet. An diesen Elterntaxis gibt es schon seit Jahren Kritik – denn häufig ist eine große Menge Elterntaxis verbunden mit einem Verkehrschaos vor Schulen.
Wenn viele Eltern ihre Kinder bis vor das Schultor fahren, bringt das nämlich Gefahren für alle mit sich. Das morgendliche Verkehrschaos vor der Schule führt zu verstopften Straßen, riskanten Wendemanövern, sowie Halten in Verbotszonen, an Bushaltestellen oder in zweiter Reihe. Auch die chauffierten Kinder geraten in Gefahr durch das Aussteigen zur Straße hin oder das Überqueren der Straße hinter parkenden Fahrzeugen. Die transportierten Kinder sind dabei am Ende die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Sie müssen besonders geschützt werden.
An der Wilhelm-Raabe-Schule hat man sich daher für ein Pilotprojekt entschieden. Gemeinsam mit Verkehrswacht, Polizei und Stadtverwaltung startet am Montag, 11. November 2024 ein Test bis zu den Weihnachtsferien, der auch die Eltern hinterm Steuer mit ins Boot holen soll. Ziel: Ein Plus an Schulwegsicherheit.
Immer wieder wird übereinstimmend berichtet, dass ein Großteil der Verkehrsprobleme rund um Grundschulen durch ankommende und abfahrende „Elterntaxis“ entsteht. Das ist auch an der Wilhelm-Raabe-Schule an der Adersheimer Straße nicht anders. Um die Situation vor der Schule zu entspannen soll nun rund 200 Meter entfernt - auf dem Parkplatz vor den Geschäften der Adersheimer Straße 62 - eine Bringzone eingerichtet werden. Dort können die Kinder zumindest gefahrloser aussteigen und dann die wenigen Meter zur Schule gehen. Und damit die Eltern bei dieser Idee auch mitgenommen werden, wurde für die Kinder ein Bonussystem entwickelt. Immer, wenn die Bringzone korrekt genutzt wurde oder die Kinder sowieso zu Fuß zur Schule kommen, gibt es für das Kind einen Stempel in das Stempelheft der Wilhelm-Raabe-Schule.
Dieses hat der Schöppenstedter Illustrator Tobias Wagner im Auftrag der Stadt Wolfenbüttel gezeichnet. Für eine gewisse Anzahl an Stempeln gibt es ein kleines Geschenk für die Kinder als Dankeschön. So können Eltern zum einen zur Sicherheit aller Kinder beitragen und zum anderen das eigene Kind bei der Stempeljagd unterstützen.
Natürlich wäre der Verzicht auf das Elterntaxi die beste Lösung, dies von heute auf morgen zu erreichen ist jedoch illusorisch. Mit dem nun gefundenen Versuch haben die Kinder die Chance zumindest eine kurze Strecke selbstständig zu Fuß zu gehen und Erfahrungen als Teilnehmer im Straßenverkehr zu sammeln.