Gutes tun und Gemeinschaft erleben
Passend zum Tag des Ehrenamtes hatte der DRK-Kreisverband zu einem „Markt der Möglichkeiten“ in das Solferino am Exer eingeladen. Die Ideengeberin der Veranstaltung ist Frederike Schwieger, Fachbereichsleiterin Ehrenamtskoordination. Sie freute sich, die Vielfältigkeit des Ehrenamtes im DRK einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Insgesamt gab es 14 Informationsstände, an denen verschiedene Einsatzfelder gezeigt wurden, bei denen Interessierte mitarbeiten könnten. Zurzeit zählt das Rote Kreuz in Wolfenbüttel 450 ehrenamtliche Mitarbeiter. „Dies ist eine große Zahl, aber mit Luft nach oben“, meinte Frederike Schwieger und erwähnte auch das große DRK-Dankesfest für Ehrenamtliche, das im September stattgefunden hatte.
Der erstmalige Markt stand unter dem Motto „Engagiert und informiert – Hände, die helfen und Herzen, die bewegen.“ Im Bereich Familienentlastender Dienst (FED) und Katastrophenschutz werden laut Schwieger immer Mitstreiter gesucht. Das zähle auch für die Tafel, wo Fahrer dringend benötigt werden. Das seien Lücken, die man schließen wolle.
Des Weiteren bietet das Rote Kreuz 32 Einsatzbereiche, die abgedeckt werden müssten. Dazu gehört unter anderem die Tafel, der Eberts Hof, der FED, Alltagshilfen, Migrationshilfe, Strickkreis, Jugendrotkreuz (16 Mitglieder in drei Gruppen), Kriseninterventionsteam und psychosoziale Notfallsorge.
„Der Infoabend war gut besucht, viele Interessenten zeigten ernste Absichten, in naher Zukunft ein Ehrenamt auszuüben“, bilanzierte Frederike Schwieger, die sich auch darüber freute, den Ersten Stadtrat Thorsten Drahn als Gast begrüßen zu können. Er zeigte sich sehr interessiert und hob die Wichtigkeit eines Ehrenamtes hervor. Vor allem decke das Rote Kreuz eine Vielzahl von Bereichen ab.
Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig, um Teil der DRK-Familie zu werden. „Wir suchen Leute, die Gutes tun und Gemeinschaft erleben wollen, ihre Erfahrungen einbringen möchten, Neues ausprobieren wollen oder Anerkennung erhalten oder einfach mitmachen möchten“, erklärte Schwieger und betonte, man suche in allen Bereichen Nachwuchs. Das solle auch das heutige Ziel sein, Werbung für die vielfältige Arbeit zu machen und im besten Fall gleich neue Ehrenamtliche zu finden. „Wir brauchen immer helfende Hände, der Bedarf ist auf jeden Fall da. Wer sich engagiert, lernt auch schnell das gute erfüllende Gefühl kennen, gebraucht zu werden“, so Schwieger.
Beim Markt der Möglichkeiten gab es zudem einen Extra-Stand, an dem Interessierte an einer Ehrenamtsbefragung teilnehmen konnten, die bis zum 5. Januar läuft. „Dabei soll durch die Erhebung erforscht werden, wo Bedarf besteht, was gut oder schlecht läuft. Thematisiert wurden zudem Fortbildungen und Zufriedenheit. Wir wollen einfach feststellen, welche Lücken besonders gefüllt werden müssen. Dann kann man entsprechend nachbessern“, sagte sie.
Mit ganzem Herzen ist Andreas Tschernatsch-Möbius beim DRK im Katastrophenschutz engagiert: „Ich bin jetzt seit 2004 dabei und es macht immer noch Spaß. Es ist eine tolle Aufgabe, anderen helfen zu können, das gibt ein gutes Gefühl. Zudem ist es stets spannend, im Lauf der Jahre sein Wissen zu vertiefen – technisch und sanitätsmäßig. Wichtig ist aber auch die Kameradschaft, die man im DRK erlebt.“
Die Idee des Marktes komme bei allen gut an. Es sei klasse, sich rundum informieren zu können. Dann stelle man sehr schnell fest, dass es für jeden ein spezifisches Ehrenamt gibt. Denn jeder habe Stärken und könne sich damit stets einbringen. Tschernatsch-Möbius hat einen Aufruf parat: „Kommt alle zum DRK, weil wir helfen und für jeden einen sinnvollen Job finden. Jeder wird gebraucht.“
Auch die Jugend war beim Markt der Möglichkeiten präsent. Dazu gehörten die beiden Zwölfjährigen Matilda und Josephine. Sie vertraten beide die gleiche Meinung: „Es macht sehr viel Spaß, dazu gehören auch gemeinsame Fahrten. Toll ist es, dass man die Erste Hilfe kennenlernt. Es ist wichtig, Menschen zu helfen und spielerisch dazuzulernen. Wir bestreiten auch Wettkämpfe.“ Und Matilda weiß jetzt schon, wohin sie ihr Weg führt: „Ich möchte Notfallsanitäterin werden.“
Als wichtige Institution bezeichnete Annette Parlitz vom Kriseninterventionsteam das Rote Kreuz: „Es ist sinnvoll, Leuten einen Halt zu geben, wenn ihre Welt aus den Fugen geraten ist. Ich bin jetzt seit zwei Jahren dabei und habe eine Handvoll Einsätze hinter mir. An unserem Stand waren schon einige Interessierte, die im Krankenhaus gearbeitet haben. Sie wissen, was seelische Not bedeutet. Wer bei uns anfangen möchte, sollte mitten im Leben stehen und mindestens 25 Jahre alt sein.“
Alles in allem war der Markt der Möglichkeiten interessant und aufschlussreich. Er sollte beibehalten werden, um der Bevölkerung das Ehrenamt beim DRK näherzubringen.