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Mary Anderson (1866 bis 1953) - Scheibenwischer

Die Idee kam der Amerikanerin, als sie im Winter 1903 mit der Straßenbahn durch New York fuhr. Immer wieder musste der Fahrer aussteigen, um die Scheibe von Schnee oder Regentropfen zu befreien - ein Problem, das Anderson lösen wollte. Sie konstruierte einen Gummiwischer, den man an der Windschutzscheibe befestigen konnte. Eine Spindel verband den Wischer mit einem Hebel im Fahrzeuginnern, der in der Nähe des Lenkrades angebracht war. Drehte der Fahrer den Griff, bewegte sich auf der Windschutzscheibe ein gefederter Schwingarm mit einem Gummiblatt über die Scheibe und säuberte sie von Schnee und Regen. Zwar hatten sich schon vor Anderson Erfinder an mechanischen Scheibenwischern versucht, doch die Konstruktion der Frau aus Alabama war die erste, die wirklich funktionierte.

In dem Patentbrief beschreibt sie, dass „die Wischarme innerhalb der Wischzone einen gleichmäßigen Druck auf die Glasscheibe ausüben und dass die einzelnen Teile der Vorrichtung unabhängig voneinander arbeiten, damit der Defekt eines Bauteils nicht den Ausfall des ganzen Apparates zur Folge hat und dieses auch leichter auszutauschen ist“. Für ihre "Fensterreinigungsvorrichtung für Elektroautos und andere Fahrzeuge zum Entfernen von Schnee, Eis oder Schneeregen vom Fenster" erhielt Anderson am 10. November 1903 ein US-Patent. Anderson war jedoch nicht in der Lage, jemanden dazu zu bringen, die Idee zu vermarkten. Alle Unternehmen an die sie sich wandte - einschließlich einer Produktionsfirma in Kanada - lehnten ihren Scheibenwischer aus einem vermeintlichen Mangel an Nachfrage ab. Entmutigt hörte Anderson auf, das Produkt voranzutreiben, und nach Ablauf der Vertragslaufzeit von 17 Jahren lief ihr Patent 1920 aus. Zu diesem Zeitpunkt war die Verbreitung von Automobilen (und damit die Nachfrage nach Scheibenwischern) in die Höhe geschossen. 1922 begann Cadillac, den Scheibenwischer als Standardausrüstung in seine Autos einzubauen.