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Helena Rubinstein (1872 bis 1965) - Kosmetikentwicklung

1872 als Chaja Rubinstein mit sieben jüngeren Schwestern im jüdischen Stadtteil Kazimierz in Krakau geboren, brach sie mit 15 vorzeitig die Schule ab, um der Mutter im Haushalt zu helfen. Sie wäre gerne Ärztin geworden. Mehrere Heiratsangebote schlug sie aus und ging für zwei Jahre nach Wien. 1896 wanderte sie nach Australien aus, legte den jüdischen Vornamen ab, machte sich ein paar Jahre jünger und nannte sich nun Helena. Von ihrer Mutter hatte sie selbst hergestellte Cremes zur kosmetischen Pflege mitbekommen. Bei den Schafzüchtern entdeckte sie das Haut pflegende Wollwachs Lanolin und mischte es in ihre selbst hergestellte Creme „Valaze“ ("Geschenk des Himmels"). Aus Polen importierte sie Cremes aus Kräutern, Mandelöl und Rinderfett.

1902 eröffnete sie in Melbourne den ersten Schönheitssalon Australiens. In Paris beriet sie sich mit Chemikern, Ernährungswissenschaftlern und Gesichtschirurgen. Sie heiratete und bekam zwei Söhne. In London eröffnete sie zwei und danach in Paris einen vierten Schönheitssalon. Die Familie lebte nun in Paris. In ihrem Labor experimentierte sie und entwickelte neue Produkte. 1914 verließ die Familie Europa Richtung USA. Helena entwickelte ihre erste eigene Kosmetiklinie versehen mit ihrem Namen. 1939 wurde ihre wasserfeste Wimperntusche auf der Weltausstellung in New York vorgestellt.

Sie wurde eine sehr reiche und sehr erfolgreiche Geschäftsfrau und widmete sich auch ihrer Kunstleidenschaft. Nach der Scheidung heiratete sie einen fast 30 Jahre jüngeren georgischen Prinzen. 1953 eröffnete sie in der Nähe von New York eine der größten Fabriken, die jemals von einer Frau erbaut wurde. In vielen Teilen der Welt besaß sie weitere Fabriken. Bekannte Designer und Künstler entwarfen die aufwendigen Verpackungen für ihre Kosmetikprodukte. Schriftsteller texteten Werbeanzeigen. Ihre Schönheitssalons wurden von Innenarchitekten ausstaffiert.

Als Helena Rubinstein mit 92 Jahren starb, hatte das Unternehmen 100 Niederlassungen in 14 Ländern und circa 30.000 Beschäftigte. Sie hinterließ neben dem Kosmetikimperium Häuser, Schmuck und Gemälde. Seit 1988 gehört die Luxusmarke zum L’Oréal Konzern.