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Melitta Bentz (1873 bis 1950) - Kaffeefilter

schwarzweiß-Fotografie einer Dame in altmodischer Kleidung © melitta-info, Wikipedia 23.07.2023, CC0
Melitta Bentz, Porträt 19./20. Jahrhundert

Melitta Bentz in Dresden, störte sich schon seit geraumer Zeit an dem bitteren Satz, der beim Kaffeekochen in den Tassen zurückblieb. Bis jetzt wurde Kaffeepulver direkt in die Kanne gefüllt und wurde als braune Brühe mit Krümeln serviert.

Die Schulhefte ihrer Söhne brachten sie schließlich auf eine Idee: Sie nahm eine Seite Löschpapier und faltete es so, dass es genau in einen Messingtopf passte. In diesen wiederum bohrte sie Löcher und stellte ihn auf eine Kaffeekanne. Nun füllte sie Kaffeepulver in die Löschpapiertüte, goss heißes Wasser dazu - und in die Kanne tropfte wunderbarer Kaffee ohne Satz! Ihr Mann Hugo war begeistert von dem Genuss – und witterte zudem ein gutes Geschäft. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er 1908 ein Unternehmen, das bald international bekannt werden sollte und bis heute den Vornamen der Erfinderin trägt. Das kaiserliche Patentamt erteilte am 20. Juni 1908 Gebrauchsmusterschutz für ihren "Kaffeefilter mit nach unten gewölbtem, mit einem Abflussloch versehenen Boden und lose einliegendem Siebe", ein Rundfilter mit vorgefertigtem Filterpapier. Am 15. Dezember 1908 wurde das Unternehmen „M. Bentz, Marschallstraße 31“ mit einem Eigenkapital von 73 Pfennigen in das Dresdner Handelsregister eingetragen. Den Begriff "Filtertüte" und „Melitta“ ließ sich das Unternehmen als Warenzeichen registrieren. Es wurde ein sehr erfolgreiches Unternehmen.

In einem Kaffeefilter ist Kaffeemehl eingefüllt © Pixabay.com
Kaffeefilter

1925 führte Melitta zum Schutz vor Nachahmern die heute noch übliche rot-grüne Farbe für die Filterpackungen ein und schützte sie markenrechtlich. 1929 übersiedelte das Unternehmen nach Minden in Westfalen.

Vor allem während der 1930er Jahre veränderte sich das ursprüngliche Design des Melitta-Kaffeefilters drastisch. Aus dem flachen Metallbodenelement in einem kegelförmigen Messingtopf wurde ein Porzellantopf, in den statt eines runden ein trichterförmiges Filterblatt gesteckt wurde. Es war die Geburt des heute noch bekannten und so unverwechselbar dreieckigen Melitta-Filters und auch des berühmten Melitta-Schriftzuges (1936). Heute produziert die Firma in Minden circa 50 Millionen Kaffeefiltertüten täglich und wird in der vierten Generation der Familie geführt.