Marion Donovan (1917 bis 1998) - Einwegwindel
Die Architektin aus den USA, sie hatte vor ihrer Heirat Englische Literatur studiert und für die Modezeitschrift Vogue gearbeitet, stellte Ende der 1940er-Jahre die erste Wegwerfwindel her. 1946 kam sie durch ihre Kinder auf die Idee, etwas gegen die auslaufenden Windeln unternehmen zu müssen. Ihr Vater hatte zahlreiche Erfindungen getätigt. So fing sie an zu experimentieren, um die Arbeit der Frauen mit dem Wickeln zu revolutionieren. Sie nähte auf ihrer Nähmaschine erste dichte Windelhosen aus ihrem wasserdichten Duschvorhang, die über der Stoffwindel getragen wurden. Anders als bei Gummihosen, die es damals als Windelhosen bereits gab, bekamen die Babys keinen Windelausschlag mehr. Sie nannte diese Überhosen Boaters, da sie wie ein Boot aussahen und die Babys "stay afloat", "über Wasser" hielten. Die letzte Version des Boater entstand aus Fallschirm-Nylongewebe und hatte zusätzlich anstelle von Sicherheitsnadeln die häufig aufgingen und piksten, Druckknöpfe aus Kunststoff und Metall auf der Seite.
Den Boater verkaufte sie erstmals 1949 in New York, die Mütter rissen es ihr aus den Händen. 1951 bekam sie vier Patente für den Boater und verkaufte die Rechte für eine Millionen US-Dollar. Nun arbeitete sie an einer Wegwerfwindel. Am schwierigsten war es eine Papiersorte zu finden, die schnell genug Flüssigkeit aufsaugen konnte, um Feuchtigkeit von der Babyhaut fernzuhalten um den Windelausschlag zu verhindern.
Donovan bot ihre Erfindung mehreren Papierfabriken in den USA an und wurde stets nur mitleidig belächelt, es wäre unpraktikabel und sowieso unnötig. 1961 hat Victor Mills (Chemieingenieur beim Industriegiganten Procter & Gamble) mit der Erfindung der Pampers ein Vermögen verdient. Marion Donovan bekam noch zahlreiche weitere Patente, die meisten dienten dazu, die leidige Hausarbeit zu erleichtern. 2015 wurde sie in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.