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Billige Bekleidung und ihre Folgen

Warum der Kauf von Fast Fashion und Ultra Fashion nicht nur die Umwelt, sondern auch Arbeitsbedingungen belastet.

Symbolbild: Fast Fashion © Pixabay.com
Symbolbild: Fast Fashion

Der Kauf von „Fast Fashion“ und „Ultra Fashion“ – Mode, die schnell und günstig produziert wird – ist in den letzten Jahren zur Norm geworden. Doch diese Trendmode hat ihren Preis, und dieser geht weit über den finanziellen Aspekt hinaus. Denn billig produzierte Kleidung belastet nicht nur die Umwelt, sondern steht auch in engem Zusammenhang mit problematischen Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern.

Der Begriff „Fast Fashion“ bezieht sich auf Bekleidung, die in kürzester Zeit von den Laufstegen der Welt in die Regale der Geschäfte gelangt – und zwar zu einem äußerst niedrigen Preis. Im Zusammenhang mit „Ultra Fashion“ wird Mode noch schneller und noch billiger produziert, mit teils noch kürzeren Produktionszyklen und einer noch größeren Menge an immer neuen Kollektionen.

Diese Modewelle hat jedoch dramatische Auswirkungen auf die Umwelt. Ein zentrales Problem stellt die Materialvielfalt dar: Moderne Bekleidung besteht häufig aus Mischfasern, wie Polyester, Nylon, Baumwolle oder Elasthan, die in einem Kleidungsstück kombiniert werden. Diese Mischung macht das Recycling von Textilien nahezu unmöglich, da die Fasern nicht getrennt werden können. Polyester beispielsweise benötigt bis zu 200 Jahre, um sich zu zersetzen, was unter anderem zu einer enormen Belastung für die Deponien führt.

Der Kauf von qualitativ hochwertiger Kleidung, die aus natürlichen oder einheitlichen Fasern besteht, stellt eine bedeutend nachhaltigere Alternative dar. Kleidung aus reiner Baumwolle, Wolle oder Leinen lässt sich nicht nur leichter recyceln, sondern hat auch eine längere Lebensdauer. Damit wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch der Verbrauch von Ressourcen langfristig reduziert. Zudem werden in der Produktion dieser Stoffe oft weniger Chemikalien eingesetzt.

Neben den ökologischen Auswirkungen hat der Kauf von „Fast Fashion“ auch weitreichende soziale Folgen. Viele der Billigprodukte werden in Ländern mit niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt, meist unter prekären Verhältnissen. Arbeiterinnen und Arbeiter in Ländern wie Bangladesch, Pakistan oder China arbeiten oft unter extremen Bedingungen, wie niedrigen Löhnen, ohne grundlegende Sicherheitsstandards und ohne eine Sozialabsicherung.

Die Forderung nach fairen Arbeitsbedingungen ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Modeindustrie. Ein transparenter Produktionsprozess und die faire Bezahlung von Arbeiterinnen und Arbeitern sind notwendig, um die menschenwürdigen Bedingungen in der Bekleidungsindustrie zu gewährleisten.

  • Jährlich werden weltweit etwa 92 Millionen Tonnen Textilabfälle produziert. Ein erheblicher Anteil dieser Abfälle stammt aus der Fast Fashion-Industrie.
  • Rund 60 Prozent der Textilien bestehen aus synthetischen Fasern wie Polyester, die nicht biologisch abbaubar sind und die Recyclingfähigkeit erschweren.
  • Die Modeindustrie ist für etwa 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, mehr als die Luftfahrt- und Schifffahrtsbranche zusammen.

Der Boom von Fast Fashion und Ultra Fashion mag zunächst verlockend erscheinen, doch die langfristigen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sind nicht zu unterschätzen.

Kontakt

Frau Martina Münstermann-Kreifels

Stadtverwaltung Wolfenbüttel
Klimaschutz und Umwelt
Umweltschutz, Steuerungsgruppe Fairtrade-Town

Stadtmarkt 3–6
38300 Wolfenbüttel

04.04.2025