Warum mehr Mülleimer auch keine Lösung sind
Es ist ein laufendes Ärgernis für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die in Sachen Stadtreinigung Tag für Tag unterwegs sind. Mit Hausmüll überquellende Abfallkörbe, im öffentlichen Raum abgestellter Elektroschrott, Müllberge an den Containersammelplätzen oder entsorgter Bauschutt auf Spielplätzen gehören mittlerweile zum Alltag.
„Leider haben die wilden Müllablagerungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Zudem stehen wir täglich vor der Herausforderung, mit vollgelaufenen Abfallkörben umzugehen, die häufig als Hausmülltonnen missbraucht werden“, berichtet Andreas Jess von der zuständigen Abteilung Straßenmeisterei der Stadt. Die Hemmschwelle sowie die Gleichgültigkeit in Bezug auf das Thema Abfall und Entsorgung seien leider sehr niedrig geworden. Dies erschwere die Arbeit erheblich und führe zu einer zunehmenden Verschmutzung der Umgebung.
Alle bisherigen Appelle an die Bürgerinnen und Bürger haben leider auch nicht geholfen – ebenso das Aufstellen weiterer Müllkörbe (bisher befinden sich rund 1100 im Stadtgebiet und den Ortsteilen an Straßen, Grünanlagen und Spielplätzen). Einen Mangel an Müllbehältern gibt es eigentlich nicht – es liegt häufig schlichtweg an der Bequemlichkeit. Entweder bleibt der Müll eh gleich vor Ort oder landet neben der Tonne – oder auch sie werden mit Hausmüll vollgestopft. Daher sind mehr Mülleimer letzten Endes auch keine Lösung, zumal diese dann auch geleert werden müssen – was Zeit kostet und Personal erfordert was zu den bisherigen rund 9.000 Stunden pro Jahr für die Leerung der Müllbehälter dazu kommen würde. Grundsätzlich wird mit dem Wunsch nach weiteren Abfalleimern also restriktiver umgegangen, um vor allem einer Agglomeration dieser in bestimmten Arealen entgegenzuwirken. Das Montieren eines Abfallkorbs an einem vorhandenen Pfosten, Laterne etc. verursacht je nach Ausführung zwischen 90 und 220 Euro zuzüglich Personalaufwand von zirka 70 Euro. Ein im Boden verankerter Abfallkorb kostet je nach Ausführung zwischen 750 und 1.400 Euro zuzüglich Personalaufwand für die Montage von zirka 200 Euro.
Letzten Endes sind es die Bürgerinnen und Bürger selbst, die es in der Hand haben, wie sauber ihre Stadt ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt tun, was sie können – es ist aber grade auch für sie frustrierend, wenn nur kurze Zeit nach einer Reinigung es wieder aussieht, als wäre nie gereinigt worden.