Neuer Lions -Kalender gibt anderen Blick auf Wolfenbüttel
Der Lions Club Wolfenbüttel hat auch für das Jahr 2023 wieder einen großformatigen Bildkalender aufgelegt. Traditionell erhält der Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel den ersten Kalender. Am Mittwoch, 21. September 2022, stellt der Lions Club Wolfenbüttel die neuen Kalender im Ratssaal des Rathauses der Stadt Wolfenbüttel vor und übergibt dabei das erste Exemplar des Kalenders an den Bürgermeister Ivica Lucanic. „Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und Ihre wichtige Arbeit für die Gesellschaft“, lobte der Bürgermeister.
Die Fotos und Begleittexte sowie das Layout haben die Lions-Clubmitglieder zum größten Teil wieder selbst erstellt, traditionell gibt es aber auch Fotos von „Gastfotografen“. Auch für den Kalender 2023 wurde das bewährte und attraktive Großformat 42 mal 30 Zentimeter gewählt. Hinter dem Titelblatt zeigt der Lions-Bildkalender unter dem Titel „Ein anderer Blick auf Wolfenbüttel“ auf zwölf farbigen Monatsblättern attraktive Stadtansichten, die den Betrachter von Januar bis Dezember über das Jahr begleiten. Ob der Blick vom Turm der Hauptkirche oder aus dem Cockpit von Christoph 30 - zu jedem Monatsblatt gibt es eine kurze Information. Im Anhang enthält der Kalender Informationen zum Lions Club Wolfenbüttel, zu seinen Zielen und zu seinem „Hilfswerk e.V.“.
Der Verkauf des Kalenders 2023 startet direkt nach der Kalendervorstellung. Verkaufsstellen sind wie in den Jahren zuvor die beiden Buchhandlungen in der Stadt Wolfenbüttel und viele Einrichtungen mit öffentlichem Publikumsverkehr (zum Beispiel Museum, Vitrine, Verkaufsstelle der Wolfenbütteler Zeitung). Wer will, kann den Kalender auch per E-Mail bestellen (kalender@lions-club-wf.de). Ferner werden die Mitglieder des Lions Clubs Wolfenbüttel selbst den Kalender auf öffentlichen Veranstaltungen an einem besonderen Lions-Verkaufsstand anbieten. Hierzu werden jeweils Ort und Termin rechtzeitig bekanntgegeben. Der Kalender wird wieder zum Stückpreis von 15 Euro abgegeben. Der Verkaufserlös wird komplett in soziale Projekte in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel fließen; Projekte, die der Lions Club Wolfenbüttel im nächsten Jahr mit dem Erlös unterstützen will. „In diesem Jahr werden wir den Hospizverein mit 5.000 Euro unterstützten“, erklärte Lions-Präsident Klaus Thiele. Die bisherigen fünf Kalender, die der Serviceclub herausgebracht hat, haben 20.000 Euro für den guten Zweck ergeben. Eine stattliche Summe, die in verschiedene Projekte (zum Beispiel Gärtnermuseum, verschiedene Theaterstücke, Stipendium der Ostfalia) geflossen ist.
Martin Geißler vom Foto-Team gibt Einblicke auf die Kalendermotive:
- Januar: Die Kirche Beatae Mariae Virginis ist der erste bedeutende protestantische Kirchenneubau Deutschlands. Generationen von Kirchenbesuchern haben hier die Predigten vieler Pastoren gehört und die Kanzel mit ihrem verzierten Baldachin im Blick gehabt. Auf dem Januarbild ist die Perspektive einmal umgedreht, mit den Kirchenbänken aus Sicht der Kanzel und des Pastors.
- Februar: Den eindrucksvollsten Blick auf Wolfenbüttel hat man wohl vom Turm der Hauptkirche. Der über 80 Meter hohe Turm ist von beinahe jeder Stelle der Stadt und ihrer näheren Umgebung zu sehen, dementsprechend weit reicht der Blick von der sogenannten Laterne unterhalb des barocken Turmhelms.
- März: Das Wilhelm-Busch-Denkmal von Markus Lüpertz wurde 2016 vor dem Schloss aufgestellt, wo es für viele Diskussionen gut war - nicht allen Wolfenbüttelern gefiel Lüpertz‘ 3,3 Meter hohes Werk mit dem Namen „Malergenius - Hommage an Wilhelm Busch“. Daran lag es allerdings nicht, dass der 680 Kilogramm schwere Kupferkoloss wenige Jahre später umzog, denn von Anfang an war ein Standort näher am Bürgermuseum geplant. Dort, zwischen Zeughaus und Alter Turnhalle, hat Wilhelm Busch seit 2019 seinen neuen Standort, das Lessinghaus und ein anderes Denkmal, Erich Schmidtbochums „Nathan“, fest im Blick.
- April: Die Bronzeplastik des Bildhauers Frijo Müller-Benecke wurde 1998 vor der Trinitatiskirche aufgestellt und hat einen ausgeprägt symbolischen Bezug zur Gärtnerstadt Wolfenbüttel, in der Gärtnerbetriebe seit Jahrhunderten für ein Auskommen sorgen und das Stadtbild prägen. Das Gärtnerpaar hat dementsprechend nicht nur die „Gärtnerkirche“ im Rücken, wo über Jahrhunderte die Gärtner der Stadt Erntedank feierten, sondern auch das Geschehen der Stadt an Holzmarkt, Reichsstraße und Kornmarkt vor sich im Blick.
- Mai und Titelblatt: Christoph kennt jeder Wolfenbütteler. Beinahe täglich und bei jedem Wetter ist der gelbe Rettungshubschrauber unterwegs, um Leben zu retten oder Unheil zu lindern. „Christoph 30“, so der vollständige Name, ist seit 1983 im Einsatz (feiert also 2023 sein 40jähriges Jubiläum). Die Besatzung wird von der ADAC Luftrettung, dem DRK Wolfenbüttel und dem Klinikum Wolfenbüttel gestellt – für sie ist das Bild im Kalenderblatt ein gewohnter Anblick: Das Klinikum und das Landekreuz, von dem Christoph zu seinen Rettungsflügen aufbricht. Die Bilder wurden freundlicherweise von Dr. Tobias Jüttner zur Verfügung gestellt.
- Juni: Wenn der Bürgermeister morgens das Fenster seines Arbeitszimmers öffnet, dann hat er einen der schönsten Plätze der Stadt vor sich: den Stadtmarkt. Insbesondere mittwochs und sonnabends ist der Platz vormittags vom Marktgeschehen erfüllt. Rund um das Reiterstandbild von Herzog August und umgeben von Hofbeamtenhäusern sowie der Front des schmucken Rathauses zeigt sich Wolfenbüttel von seiner ansehnlichsten Seite.
- Juli: Die Technik des regionalen Windmühlenbaus hat ihre Wiege in Wolfenbüttel. Die späteren Luther-Werke hatten ihre Standorte zunächst in unserer Stadt, bevor das Unternehmen nach Braunschweig zog, wo es zur "MIAG" wurde: Mühlen- und Industriebau Aktien Gesellschaft. Daran mag sich ein Besucher erinnern, wenn er am jährlich stattfindenden Mühlentag eine der Mühlen im Wolfenbütteler Umland aufsucht, wie die hier abgebildete exzellent erhaltene Windmühle in Hedeper, ein Ort am nördlichen Rand des Großen Bruchs – falls er es nicht vorzieht, einfach den schönen Blick auf die umgebende Landschaft zu genießen.
- August: Die Anfänge Wolfenbüttels liegen am Wasser, an der Oker, die hier von einer Furt gequert wurde. Auch der Schlossgraben hat Verbindung in die Okerarme. Zu Herzog August des Jüngeren Zeiten sollen in den Bögen der Grabenbefestigung Prachtgondeln stationiert gewesen sein, auf denen die herzogliche Familie feiertags gelegentlich okeraufwärts nach Hedwigsburg wohl getreidelt worden ist. Heute sind hier die im achtzehnten Jahrhundert aufgestellten steinernen Figuren zu sehen, die Tugenden symbolisieren, welche ein Herrschergeschlecht verkörpern sollte: Stärke, Tapferkeit, Mutterliebe, Belesenheit, Freizügigkeit gegenüber den Untertanen und weitere Allegorien. Die Aufnahme wurde von einem der Bögen unterhalb des Schlossturmes gemacht.
- September: In den eindrucksvollen Häusern der Reichsstraße (die ihren Namen übrigens nicht nach dem Deutschen Reich, sondern nach einem der dort residierenden Hofbeamten namens Reiche erhielt) wohnten die am Hof beschäftigten höherrangigen Herrschaften, und so sind sie auch heute bekannt: Hofbeamtenhäuser. Ein Spaziergang an ihren gut erhaltenen Fassaden entlang enthält zugleich das Panorama der alles überragenden Hauptkirche auf der anderen Straßenseite mit ihren bis ins Detail prächtigen Verzierungen, wie den hier von hinten fotografierten Ziergiebeln, durch die betrachtet die Hofbeamtenhäuser auf einmal beinahe zierlich wirken.
- Oktober: Nach Wolfenbüttel zu kommen, ist immer schön, gleich, ob einer hier wohnt oder die Stadt nur besucht. Der altehrwürdige Bahnhof, der heute von der Stadtbücherei genutzt wird, ist das Gebäude, das einem Reisenden als erstes ins Auge fällt – unsere Aufnahme zeigt den Bahnhof und Teile des Einkaufszentrums Forum aus dem Führerstand eines einfahrenden Zuges heraus. Es war ein Dieseltriebwagen der Deutschen Bahn der Baureihe 648 in der typischen roten Farbe, der als RB 45 (Regionalbahn Linie 45) von Braunschweig nach Schöppenstedt unterwegs war.
- November: Am südlichen Ende des bebauten Bereiches der Langen Straße, an der Seite des Kaffeehauses, wurde 1907/09 das Lessingtheater nach Plänen des Architekten Otto Rasche errichtet und in Betrieb genommen. Seitdem gibt es Theaterkultur in Wolfenbüttel – bis in die Gegenwart; das Programm reicht von Hochkultur zu Boulevard und spricht Besucher bis weit über Wolfenbüttel hinaus an. Vor rund zehn Jahren ist das Gebäude komplett saniert worden. Dargestellt ist hier einmal ein anderer Blick, nämlich vom hinteren Bühnenbereich hinein in den Zuschauerraum.
- Dezember: Wer fragt, wo denn die Siedlungsgeschichte Wolfenbüttels vor rund 900 Jahren ihren Anfang nahm, der erfährt: Dort, wo das Schloss steht. Eine Furt durch den Oker-Fluss hat den Platz attraktiv gemacht. Im Laufe der Jahre haben sich die welfischen Herzöge diesen Platz angeeignet, zunächst zu einer Burg und dann zu ihrem Herrschaftssitz ausgebaut, von dem aus auch das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel regiert wurde. Seit 1570 hat Wolfenbüttel Marktrecht, und bald schon wurden auch Weihnachtsmärkte abgehalten, meist zwar auf dem Stadtmarkt, in den vergangenen Jahren aber auf dem jüngst neu gestalteten Schlossplatz. Aus dem Fenster blickt der Schulleiter des Gymnasiums im Schloss so auf den abendlichen Weihnachtsmarkt.