Lessingtheater im März
„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“. Mit diesem berühmten Zitat Hamlets, Prinz von Dänemark, startet der Theater-Monat März.
Im Folgenden reist eine Prinzessin durch ein Märchenland, ein Junge mit Glückshaut wart geboren, Gerechtigkeit wird als Mythos entlarvt, die Geschichte Tyll Ulenspiegels wird erzählt, interaktives Tanz-Theater ist zu Gast, Vincent hat keine Angst, Knirps trifft auf den berüchtigten Rodrigo Raubein und im Lehrerzimmer bahnt sich eine Geiselhaft an. Spannender geht es doch fast nicht.
Tragödie von William Shakespeare: Hamlet
Hamlet versteht die Welt nicht mehr: Sein Vater ist tot, sein Onkel stattdessen König und verheiratet mit seiner Mutter. Als der Geist seines toten Vaters ihm befiehlt, seinen Tod zu rächen, nimmt die Tragödie ihren Lauf. In einer Zeit, in der gefestigte Werteorientierungen und vermeintlich stabile Gesellschaftsstrukturen ins Wanken geraten, beweist die aus den Fugen geratene Welt von Hamlet einmal mehr verblüffende Aktualität. Seit seiner Uraufführung im Jahr 1602 in London und der deutschen Erstaufführung 1626 in Dresden, genießt das Stück ungebrochene Popularität. Es gilt als literarisches Meisterwerk, das an Tiefe, Emotionen, Interpretationsreichtum und Brutalität seinesgleichen sucht. 1. und 2. März 2023, 11 Uhr und 19.30 Uhr, Theater für Niedersachsen, ab 15 Jahren, mit englischen Untertiteln
Eine aufregende Reise durch ein Märchenland: Bei Vollmond spricht man nicht
Wie oft hat die Prinzessin das von ihrem Vater schon gehört: „Kind, mit vollem Mund spricht man nicht.“ Doch Prinzessin Lora hört lieber das, was sie hören möchte. Und überhaupt, all die Anweisungen „tu dies nicht, tu das nicht“ gehen ihr mächtig auf die Nerven. Lora möchte Abenteuer erleben und die Welt außerhalb der Schloss mauern entdecken. Es beginnt eine aufregende Reise durch ein Märchenland mit Zwergen, einer Hexe, dem Riesenkind Mariese und allerlei freundlichen und weniger freundlichen Geschöpfen. 8. März 2023, 10 Uhr, Theater Anna Rampe und Theater Zitadelle, ab 4 Jahren
Nach dem Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ der Brüder Grimm: Das Glückskind
„Es war einmal…“ – Ein Junge, geboren mit einer Glückshaut. Ihm solle alles im Leben gelingen. Jede Hürde, die das Leben ihm stellt, könne er mit Leichtigkeit überwinden. Sogar eine waschechte Prinzessin dürfe er heiraten. So die Weissagung. Die Tochter des Königs heiraten? Auf gar keinen Fall! Denkt sich der König und tut alles, aber auch wirklich alles, um diese Hochzeit zu verhindern. Das „Fliegende Theater“ aus Berlin zeigt seine freie Interpretation des Grimm-Märchens mit Figuren, Projektionen, märchenhafter Musik und anderen Raffinessen. 10. März 2023, 11 Uhr, Fliegendes Theater Berlin, 6 bis 9 Jahren
Nach dem Roman von Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
Polizeileutnant Schmied wird in seinem Wagen aufgefunden – erschossen. Die Ermittlungen übernimmt der schwer magenkranke Kriminalkommissar Bärlach, der sich auf eigenen Wunsch vom jungen Polizisten Tschanz unterstützen lässt. Ein Hauptverdächtiger ist schnell gefunden, ein gewisser Gastmann. Für Bärlach ist Gastmann kein Unbekannter. Seit 40 Jahren haben die beiden eine Wette laufen. Gastmann behauptete damals, dass sich ein Verbrechen so perfekt ausführen ließe, dass es niemals aufgeklärt oder bestraft werden könne… Mit diesem Fall bekommt Bärlach endlich die Chance, Gastmann zu Fall zu bringen. Allerdings geht Bärlach dafür über Leichen. Das Böse wird nicht besiegt, sondern mit den eigenen Waffen geschlagen. Gerechtigkeit wird als Mythos entlarvt. 11. März 2023, 19.30 Uhr, Altonaer Theater
Schauspiel nach dem Roman von Daniel Kehlmann: Tyll
Tyll Ulenspiegel, Narr, Gaukler und Provokateur, gerät in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Er wird Zeuge blutiger Schlachten, erlebt Hunger, Armut und religiösen Fanatismus, trifft auf Könige und Königinnen, Mönche und Bauern, Schriftsteller und Drachenforscher. Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Kleist-Preis und der Thomas-Mann-Preis. „Ein postmodernes Spiel um Geschichte und Literatur, Sagen und Mythen, das raffiniert gebaut und poetisch formuliert ist (…).“ (Spiegel Online) 12. März 2023, 19.30 Uhr, Konzertdirektion Landgraf, Ernst Deutsch Theater Hamburg
Interaktive Tanz-Performance aus Israel: Kibbutz Contemporary Dance Company 2
Mit dem Tanzabend „360°“ begibt sich das Tanzensemble in einen theatralen Dialog mit dem Publikum. In rasantem Tempo wechseln Bewegungen und Musikrichtungen. Die besondere Körper- und Bewegungssprache der weltweit bekannten Compagnie verspricht ein interaktives Glücksgefühl. Die Gründung von Kibbutz Contemporary Dance Companys zweiter Compagnie KCDC2 wurde 1994 vom Künstlerischen Leiter Rami Be’er eingeleitet. Sein Ziel war es, ein frisches, neues professionelles Ensemble zu bilden, das besonders auch junges Publikum und Familien anspricht. 17. März 2023, 19.30 Uhr
Eine starke Geschichte über Mobbing, Mut und Freundschaft nach dem Roman von Enne Koens: Ich bin Vincent und ich habe keine Angst
Vincent ist 11 Jahre alt und Experte für das Überleben in der Wildnis. Ums Überleben geht es für ihn auch täglich auf dem Schulhof, denn Vincent wird von seinen Mitschülern drangsaliert. Als die nächste Klassenfahrt bevorsteht, schnürt sich Vincent ein Survival-Kit und hofft, dass er die Woche übersteht. Eine spannende und berührende Geschichte übers Normal- und Anderssein, Mobbing und über das tägliche Überleben. 21. März 2023, 9 Uhr, Atze Musiktheater Berlin, ab 10 Jahren
Ein Singspiel nach Michael Ende und Wieland Freund: Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
Der kleine Knirps zieht mit seinen Puppenspieler-Eltern durch die Lande. Sein Traum ist es, ein berühmter Raubritter zu werden. Also büxt er seinen Eltern heimlich aus, um beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre zu gehen. Doch der fordert zuerst eine Mutprobe. Ein turbulentes Abenteuer mit schrägen und liebenswerten Figuren, haufenweise Verwechslungen und kuriosen Wendungen. Michael Ende (1929 bis 1995) zählt zu den erfolgreichsten deutschen Jugendbuchautoren. Seine Bücher wurden vielfach für Film, Fernsehen und Theater adaptiert. Werke wie „Momo“ oder „Die unendliche Geschichte“ wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. 24. März 2023, 10 und 16 Uhr, Atze Musiktheater Berlin, ab 6 Jahren
Eine tiefschwarze Komödie von Jan Weiler: Eingeschlossene Gesellschaft
Die Geschichte spielt an einem Freitagnachmittag im Lehrerzimmer. Sechs Lehrerinnen und Lehrer sitzen dort aus unterschiedlichen Gründen noch herum. Da stört der Vater eines Schülers die trostlose Szene und verlangt, dass die Lehrkräfte über die Lateinnote und damit gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes diskutieren sollen. Und als die das nicht wollen, nimmt er sie kurzerhand in Geiselhaft. Wie in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ sind die Mitspieler dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Schon bald bröckeln die bürgerlichen Fassaden und immer mehr persönliche Abgründe treten zutage. „Eingeschlossene Gesellschaft“ erschien zunächst als Hörspiel von Jan Weiler. 2022 folgte die Verfilmung in der Regie von Sönke Wortmann, der die Komödie als eine Art Fortsetzung von „Frau Müller muss weg!“ versteht. 25. März 2023, 19.30 Uhr, Wolfgang Borchert Theater (Münster)
Weitere Informationen
Die Veranstaltungen „Stimmflut – Das A-cappella-Event“ sowie die Nachmittagsvorstellung von „Bei Vollmond spricht man nicht“ sind bereits ausverkauft.
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Weitere Vorverkaufsstellen: An allen bekannten Vorverkaufsstellen mit ADticket sowie im Internet unter www.lessingtheater.de.