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Datum: 12.10.2024

Bürgermeister legt Maß­nahmen­paket zur Stärkung der Innenstadt vor

In den vergangenen Jahrzehnten haben in den Städten bundesweit große Veränderungen stattgefunden. Die Innenstädte haben erhebliche Funktionsverluste hinnehmen müssen. Die Innenstadt von Wolfenbüttel bleibt durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre ebenfalls nicht verschont. Während im Einzelhandel aktuell eine allgemeine Kaufzurückhaltung herrscht und der Umsatzanteil seit 2011 fast unverändert bleibt, hat sich der Umsatzanteil im Onlinehandel im selben Zeitraum annähernd vervierfacht.

Blick in die Fußgängerzone Lange Herzogstraße. Christian Bierwagen © Stadt Wolfenbüttel
Fußgängerzone Lange Herzogstraße

Der Einzelhandelsverband hat Anfang des Jahres die Schließung von bundesweit 9.000 stationären Einzelhandelsstandorten prognostiziert. Durch die Herausforderungen der vergangenen Jahre nach Corona und die Inflation, verstärkt sich ein seit 20 Jahren zu beobachtender Trend - mit erheblichen Auswirkungen auf den Einzelhandelsbesatz der Innenstädte.

Im Angesicht dieser Entwicklung hat die Stadt Wolfenbüttel erheblich in Maßnahmen in die Innenstadt investiert. So dient die Sanierung der Fußgängerzone unter anderem der Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Das Sofortprogramm aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ wurde umgesetzt (zum Beispiel mit der neuen Möblierung und der mobilen Begrünung). Insgesamt sind Maßnahmen in einer Größenordnung von 6,5 Millionen Euro umgesetzt worden.

Bei allem Engagement: Die Stadt kann lediglich die Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von Einzelhändlern schaffen, hat jedoch keinen Einfluss auf das Sortiment und die gesamte Struktur. Für wen sich der Vermieter der Immobilie entscheidet oder ob der Händler dann Elektronikwaren, Bekleidung oder Dienstleistungen anbietet liegt am Ende des Tages in deren Entscheidung.

„Die Innenstadt muss entschieden weiterentwickelt werden“, so Bürgermeister Ivica Lukanic, „das Festhalten an traditionellen Leitbildern von Innenstädten der 70er und 80er Jahre ist nicht mehr zeitgemäß und auch realitätsfern. Für eine lebendige Innenstadt ist der Einzelhandel nach wie vor wichtig. Und trotzdem müssen wir die Trendwende zu Wohnen, Freizeit und Arbeiten in der Innenstadt möglich machen.“ Deshalb werde die Verwaltung im Rahmen der Haushaltsberatung dem Rat konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt unter dem Titel „Unsere Stadtmitte – Impulse für die Zukunft der Innenstadt Wolfenbüttels“ vorschlagen.

Das Maßnahmenpaket sieht folgende Punkte vor:

  • Attraktivierung für Ansiedlungen und Neu­grün­dungen/Fort­führung des "Ladens auf Zeit" und Unterstützung inhabergeführter Ansiedlungsinitiativen.
  • Unterstützung bei der Sichtbarkeit und Vermarktung leerer Flächen.
  • Stärkung der Einzelhandelsakteure in der Innenstadt zum einen durch Institutionelle Förderung, zum anderen durch Schaffung von Anreizen für die Stand­ort­ver­marktung und Umsetzung von Veranstaltungen.
  • Durchführung eines Runden Tisches mit Immobilieneigentümern (bereits in Planung) zur Beratung über Herausforderungen und Möglichkeiten zur Entwicklung der Innenstadtimmobilien.
  • Stärkung der regionalen Identität und des Marketings.
  • Weitere Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
  • Befristete Anpassung der Sondernutzungsgebühren.
  • Prüfauftrag zur Förderung und Umsetzung einheitlicher Möblierungsstandards.
  • Verstetigung des Abendmarkts.

Die gezielt auf die Innenstadt abgestellten Maßnahmen sollen auf Vorschlag des Bürgermeisters Schritt für Schritt nach Prüfung und Detailplanung umgesetzt werden. Sie sollen den Grundstein für die kommenden Jahre legen und positive Impulse setzen, um das Potenzial der Innenstadt in Zukunft wieder mehr ausschöpfen zu können. „Eine lebendige, lebenswerte, nachhaltige und funktionierende Innenstadt im Sinne aller Akteure sollte das gemeinsame Ziel sein“, wünscht sich Lukanic eine breite Unterstützung seines Programms.

Kontakt

Büro des Bürgermeisters

Stadtverwaltung Wolfenbüttel

Stadtmarkt 3–6
38300 Wolfenbüttel