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Datum: 20.05.2025

DRK-Tafel dankt Atzumer Handwerkern

Einen herzlichen Dank der DRK-Tafel empfingen jetzt die Gebrüder König aus Atzum. Die beiden Unternehmer hatten den Umzug der Einrichtung ins Löwentor mit ihren Betrieben tatkräftig unterstützt. Dafür bekamen sie jetzt von der Tafel-Verantwortlichen Frederike Schwieger einen exklusiven Rundgang durch die Räume sowie zwei kleine Tüten mit Leckerem.

Das Bild zeigt drei Personen in einem Raum, der wie ein Lager- oder Versorgungsraum wirkt. Zwei Personen halten Taschen mit dem Logo des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in den Händen. Die Person in der Mitte trägt zudem eine Jacke mit dem DRK-Logo, was auf eine Zugehörigkeit zur Organisation hinweist.

Im Hintergrund befinden sich Regale, die mit Kisten, Kartons und Plastikbehältern gefüllt sind - vermutlich mit Hilfsgütern oder Materialien für den Einsatz. © Regio-Press
Je eine Tüte mit leckerem Inhalt bekamen die Firmenchefs Sören (links) und Oliver König von Frederike Schwieger. Die Brüder hatten sich beim Umzug der DRK-Tafel stark engagiert.

Der Einsatz der Brüder Sören (Elektro König) sowie Oliver (Sanitär König) wiegt umso schwerer, als sie im Vorfeld so gut wie keine Kenntnis von der Tafel-Situation hatten. "Bei uns im Ort sind wir ja doch recht weit weg von der Innenstadt", sagten die Atzumer, "und rein zufällig kommt man ja auch nicht mal eben durch den Großen Zimmerhof." Es bedurfte des persönlichen Kontakts zum Tafel-Ehrenamtlichen Wilhelm Schmidt, der sie zur Mitarbeit motivierte.

"Die Unterstützung der beiden Firmen belief sich am Ende auf einen fünfstelligen Betrag", lobte Frederike Schwieger. Die komplette Sanitär-Einrichtung sowie sämtliche Elektro-Arbeiten seien gespendet worden, nur das Material wurde berechnet. "Das war uns beim Umzug in die neuen Räume eine große Hilfe."

Beim Rundgang schilderte sie ihren Gästen die derzeitige Situation der Tafel (bald 3000 Abholer und Abholerinnen) an deren Ausgabestellen in Wolfenbüttel und Schladen (dort einmal wöchentlich). Zwei hauptamtliche Kräfte und 50 ehrenamtliche sind in den Ablauf eingebunden. "Zum Glück ist die Zahl der Helfenden steigend." Alles in allem kommen 60 bis 120 Abholerinnen und Abholer täglich ins Löwentor. Sie erhalten vorbereitete Boxen, in erster Linie mit Lebensmitteln wie Gemüse, Brot und Kühlware. "Manchmal gibt es aber auch ein kleines Special obendrauf", erklärte Frederike Schwieger – zum Beispiel einen Strauß Blumen.

Für diese Boxen zahlen Einzelpersonen zwei, Familien drei Euro. "Dafür dürfen Familien jede Woche kommen, Einzelpersonen nur alle 14 Tage." Im Grunde erhalte jede Person das selbe, je nach Verfügbarkeit. "Wir versuchen aber, auch die persönlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen." So bekomme die Rentnerin, in deren Haushalt ein Wellensittich lebe, eine Tüte Vogelfutter extra, wenn vorhanden. "Und wenn wir hören, dass ein Besuch der Enkelin ansteht, geben wir eine Tafel Schokolade obendrauf."

Von diesen sehr menschlichen Regelungen zeigten sich die Gebrüder König überaus angetan, ebenso von den weiteren DRK-Projekten ,Tafel macht Schule' sowie ,Tafel packt Babytasche', die sich seit Jahren in der Stadt etabliert haben. Ein weiteres Vorhaben des Roten Kreuzes ist allerdings mittelfristig nicht umzusetzen: "Wir wollten ja auch unsere Beziehungsarbeit intensivieren", schilderte Frederike Schwieger. Im leerstehenden Laden neben der Tafel sollten unter anderem Besprechungsräume entstehen, in denen man sich austauschen oder beraten lassen könnte. "Gerade dem Personenkreis der einsamen Senioren fehlt die Möglichkeit, sich mal auf einen Schnack hinzusetzen", erklärt die Tafel-Verantwortliche. Doch dieser Wunsch bleibt erstmal unerfüllt: Die Anmietung eines weiteren Ladens ist finanziell für das DRK derzeit nicht darstellbar.

Überrascht nahmen die beiden Gäste die hohe Besucherzahl zur Kenntnis, Frederike Schwieger bezifferte den Bedarf sogar durchaus höher: "Man darf nicht vergessen, dass es in Schöppenstedt noch eine weitere Tafel gibt, betrieben von der AWO." Demnach wäre die Zahl der Bedürftigen im Landkreis Wolfenbüttel durchaus höher als 3000. Erstaunlich sei, dass sogar aus der Samtgemeinde Baddeckenstedt Kunden und Kundinnen lieber nach Wolfenbüttel fahren, als in die näher gelegene Tafel nach Salzgitter – was sie dürften. "Sie sagen uns, dass sie hier einen besseren Zugang zu Lebensmitteln haben."

Sören König wollte wissen, wie lang die Verweildauer der Bedürftigen in den DRK-Listen durchschnittlich ist. "Das ist eigentlich nochmal sehr bedrückend", schilderte Frederike Schwieger. Manche Menschen seien von Anbeginn der Tafel im Jahre 2007 dabei. "Die allerersten Kundennummern sind noch immer belegt."

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