Selbstständig in der Nische
TIW-Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl ist voll des Lobes: „Im September 2024 hat sich Eric Hinterland beim Wolfenbütteler Jungunternehmerabend als Gründer vorgestellt – seit März 2025 ist EH-Dienstleistungen bereits Mieter des TIW und hat eine Lagerhalle mit knapp 70 Quadratmetern angemietet. Ich bin sehr froh darüber, dass wir ihm trotz Vollbelegung eine Mieteinheit zur Verfügung stellen konnten, da wir seine Gründung und die damit verbundene angebotene Dienstleistungen sehr schätzen und begrüßen."
Für das TIW selbst sei Eric Hinterland seither schon in zwei Fällen tätig geworden. "Denn für manche Anforderungen und Bedarfe reicht ein angestellter Hausmeister nicht aus, und ich habe es schon erlebt, dass manche Handwerksfirmen ,gewöhnliche' Arbeiten einfach nicht mehr durchführen wollen." Das TIW sei mit der Leistung von EH in beiden Fällen überaus zufrieden gewesen und empfehle ihn gern weiter. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das so genannte ,dienstleistungsorientierte Handwerk', so wie es Eric Hinterland anbietet, eine gute Zukunft haben kann.“
Auf den ersten Blick wirkt die Geschäftsidee Dienstleistungen rund um Haus und Haushalt nicht besonders anspruchsvoll. Doch wer am Exer in einer Halle des Technischen Innovationszentrums (TIW) einen Blick in Lager und Werkstatt von Eric Hinterland wirft, wird eines Besseren belehrt: Ausstattung und Maschinenpark sind in den vergangenen Monaten stetig gewachsen. Auch die schlichte Halle am Exer hat er mit sinnreichen Einbauten in ein arbeitstechnisches Prachtstück verwandelt.
Für diese selbstbewusste Einstellung spricht, dass seine Firma seit ihrer Gründung einen steilen Aufstieg hingelegt hat. Zuvor hatte sich der 37-Jährige den Schritt in die Selbständigkeit nicht leicht gemacht. Nach einer Lehre zum Orthopädie-Techniker probierte er viele weitere technische Tätigkeiten aus. "Ich habe überall viel gelernt, aber richtig zufrieden war ich nirgendwo." Nun kann er seine bunten Kenntnisse auf ganz verschiedenen Baustellen anwenden – nicht zuletzt seine Erfahrungen aus der Feuerwehr sowie dem DRK in Wolfenbüttel kommen ihm da zugute.
Womöglich sieht man den Allrounder künftig sogar im Schulterschluss mit Feuerwehren im Noteinsatz. Er hat eine Hochwasser-Einheit im Aufbau, erste Maschinen sind schon da. "Damit schaffe ich richtig was weg, wenn bei Hochwasser Keller vollgelaufen sind." So will er bald die Feuerwehr entlasten: "Wenn die im Pump-Einsatz sind, sind ihre Fahrzeuge gebunden – aber was ist, wenn es dann auch noch brennt?" Ein ethisches Problem, das auch ein juristisches Nachspiel haben kann. Mögliche Lösung: "Ich stelle mir einen Pool von Firmen vor, die da einspringen könnten, so wie ich." Erste Kontakte zum Stadtbrandmeister gab es schon. "Mal sehen, wo das hinläuft."