"Myofasziales Schmerzsyndrom" sorgte erneut für volles Konferenzzentrum
Volles Haus im Konferenzzentrum des Städtischen Klinikums beim Patienteninformationsabend des Zentrums für Schmerzmedizin Wolfenbüttel am vergangenen Dienstag. Über 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit, mehr über das myofasziale Schmerzsyndrom zu erfahren. Dies teilt das Städtische Klinikum in einer Pressemitteilung mit.
„Dass zum wiederholten Mal so viele Interessenten an diesem Themenabend teilnehmen, ist nicht verwunderlich“, so Dr. Nils Beiser, Leiter des Schmerzzentrums. „Nachweislich sind die meisten Patienten, die sich an einem Schmerzzentrum vorstellen, zumindest anteilig mit diesem Schmerzsyndrom konfrontiert. Dies darf nicht übersehen werden, da eine gute Behandlungsmöglichkeit besteht, diesen Schmerzanteil zu reduzieren.“
Etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland haben nach Angaben der Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga e. V. immer wiederkehrende oder chronische Schmerzen – das ist immerhin ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung. Auf den Landkreis Wolfenbüttel heruntergebrochen dürften rund 20.000 Bewohner betroffen sein. Somit dürfte auch die Anzahl der Betroffenen mit myofaszialem Schmerzen dementsprechend hoch sein.
Während Panagiotis Orfanos, Leiter der Physiotherapie Medico, an diesem Abend die Grundlagen der Physiologie und der Bedeutung der Physiotherapie aufzeigte, beschrieb Dr. Sirid Vollprecht umfangreich, welche schonenden Verfahren zur Therapie dieser myofaszialen Schmerzen auch aus dem naturheilkundlichen Spektrum zur Verfügung stehen. Dr. Peter Cordes, Facharzt für Neurologie in Wolfenbüttel, machte anhand von neuromuskulären Erkrankungen deutlich, wie wichtig eine frühzeitige adäquate Diagnostik ist. „Dabei kann der Schmerz viele Ursprünge haben. Teilweise kann sich der myofasziale Schmerz hinter anderen auslösenden Erkrankungen verstecken“, so Dr. Cordes. „Eine gute Schmerztherapie muss somit beides, Auslöser- und Folgeschmerz, behandeln. Der Schmerz bleibt hierbei immer sehr individuell“, erläuterte der Mediziner und fügte an: „Oftmals ist dann eine interdisziplinäre und multimodale Behandlung notwendig, wie sie am Klinikum Wolfenbüttel angeboten wird.“
Wie sieht die Behandlung aus?
„Die interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie kennzeichnet sich dadurch aus, dass sich alle beteiligten Fachdisziplinen gemeinsam mit dem Patienten neben der Auslöser- und Ursprungssuche auch mit der möglichst schonenden Behandlung aller Schmerzaspekte befassen“, erörterte Dr. Nils Beiser. Ziel sei es, ein möglichst gutes Therapieregime zu finden. Dies erstrecke sich über die speziellen Verfahren, wie Medikation, Injektionen, Phytotherapie, Manuelle Medizin oder auch Akupunktur bis zur Erarbeitung eines Therapiekonzeptes, das der Patient individuell, eigenständig und selbstwirksam durchführen kann. Dazu gehören Kneipp-Anwendungen, physio- und psychotherapeutische Eigenübungen, Stromtherapie (TENS) und vieles mehr.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich per Mail an schmerztherapie@klinikum-wolfenbuettel.de oder telefonisch unter 05331 934-3651 im Sekretariat der Schmerztherapie melden.