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Datum: 02.06.2023

Was tun bei Stromausfall? Landkreis informiert und bereitet Anlaufstellen für Notfälle vor

Wenn der Strom ausfällt, leuchten keine Lampen, kühlt kein Kühlschrank, funktioniert kein Telefon, kann kein Notruf abgesetzt werden, läuft kein Fernseher und auch Trinkwasser erreicht die Haushalte nicht mehr – was tun?

Zwei Frauen und ein Mann stehen an einem Tisch mit haltbaren Lebensmitteln, teilweise ind Gläsern, Konserven und Tetrapacks, eine Frau schaut in ein Buch © Landkreis Wolfenbüttel
Landrätin Christiana Steinbrügge, Sonja Krawczyk (Katastrophenschutzmanagerin im Landkreis Wolfenbüttel) und Olaf Glaeske (Leitung Abteilung Bevölkerungsschutz beim Landkreis Wolfenbüttel) werben für das Thema Eigenvorsorge.

Der Landkreis Wolfenbüttel bereitet gemeinsam mit den Gemeinden und der Stadt Wolfenbüttel Bürger-Leuchttürme als zentrale Anlaufstellen für Situationen wie länger anhaltende Stromausfälle vor. Diese Leuchttürme sollen der Bevölkerung im Krisenfall vor allem zur Information, Orientierung und Koordination gegenseitiger Hilfsmaßnahmen dienen. Jede und jeder kann aber schon jetzt tätig werden und sich darauf vorbereiten, falls einmal das Licht ausgehen sollte. Der Landkreis informiert in den kommenden Monaten über seine Social-Media-Kanäle und auf seiner Internetseite darüber, wie Notfallvorsorge sinnvoll umgesetzt werden kann.

Eigenvorsorge: Auf einen Stromausfall kann man sich vorbereiten

2005 im Münsterland: 82 Strommasten knicken durch nassen und schweren Schnee ein. 250.000 Menschen sind tagelang ohne Strom, mitten im Winter. März 2023 im Landkreis Göttingen: Durch mehrere Kurzschlüsse sind rund 1.800 Menschen in der Gemeinde Bovenden 15 Stunden ohne Strom. „Solche Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich auf langanhaltende Stromausfälle oder ähnliche Notlagen vorzubereiten. Eigenvorsorge ist daher sehr wichtig. Das Gute: Mit wenig Aufwand können Haushalte einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln, Getränken, Hygieneprodukten und Leuchtmitteln wie Taschenlampen anlegen“, erklärt Sonja Krawczyk. Seit Oktober 2022 verstärkt die Katastrophen­schutzmanagerin die im Herbst 2022 neugeschaffene Abteilung Bevölkerungs­schutz beim Landkreis Wolfenbüttel.

„Mit der neuen Abteilung geben wir dem Thema Katastrophenschutz einen höheren Stellenwert und stärken den Bevölkerungsschutz. Die geplanten Bürger-Leuchttürme helfen dabei, unseren Landkreis widerstandsfähiger gegenüber möglichen Krisen zu machen. Wir möchten aber auch die Selbsthilfekapazitäten stärken. Daher informieren wir zum Thema Eigenvorsorge“, so Landrätin Christiana Steinbrügge.

Informationen nach Empfehlung der Bundesbehörde für Bevölkerungsschutz

Über den Sommer wird der Landkreis Wolfenbüttel über seine Internetseite und Social-Media-Kanäle darüber informieren, wie sich ein kleiner Notvorrat aufbauen lässt. Die Informationen richten sich nach den Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Das Amt empfiehlt, für jede Person eines Haushaltes Lebensmittel und Getränke für zehn Tage zu bevorraten. Wichtig aber sei, so Katastrophenschutzmanagerin Krawczyk, überhaupt mit der Vorsorge anzufangen: „Auch ein kleiner Vorrat ist besser als gar kein Vorrat. Sollte für Einzelne der empfohlene Vorrat für zehn Tage zunächst nicht zu beschaffen oder zu lagern sein, ist es sinnvoll, mit einem kleineren Vorrat anzufangen.“

Neben haltbaren Lebensmitteln und Getränken sind Kerzen, Taschenlampen, Abfall- und Hygienebeutel, eine kleine Hausapotheke und ein Gaskocher im Ernstfall unentbehrlich. Da zu erwarten ist, dass im Falle eines Stromausfalls auch das Mobilfunknetz zusammenbricht, wird die Anschaffung eines batterie- oder kurbelbetriebenen Radios empfohlen.

Tisch mit haltbaren Lebensmitteln, teilweise ind Gläsern, Konserven und Tetrapacks. © Landkreis Wolfenbüttel
Das ist ein Vorrat für fünf Tage für einen dreiköpfigen Haushalt nach Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Hinzu kommen noch Getränke und frische Lebensmittel, wie Eier, Mohrrüben oder Äpfel. Das BBK hat dazu eine Checkliste und eine kostenlose Broschüre veröffentlicht.

Bürger-Leuchttürme: Erste Notfalltreffpunkte sollen in diesem Jahr betriebsbereit sein

Die Bürger-Leuchttürme sollen im Falle von langanhaltenden Krisenlagen, wie beispielsweise einem großflächigen Stromausfall, in der Bevölkerung bekannte Anlauf- und Informationspunkte bieten, die fußläufig erreichbar sind. Der Informationsaustausch und die gegenseitige Hilfeleistung in der Bevölkerung sollen dadurch unterstützt werden. Alle Leuchttürme verfügen über Notruftechnik, die unabhängig vom Stromnetz funktioniert.

Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit den Gemeinden des Landkreises sowie der Stadt Wolfenbüttel. Die Gemeinden prüfen geeignete Räume, etwa in Schulen, Dorfgemeinschaftshäusern oder Vereinsheimen, und schaffen die nötige Infrastruktur. Der Landkreis beschafft Stromgeneratoren und Funktechnik. Ende des Jahres 2023 sollen die ersten Notfalltreffpunkte betriebsbereit sein. Der Landkreis wird dazu dann informieren.

Miteinander – füreinander

Verschiedene Bevölkerungsgruppen sind in Krisensituationen besonders auf Hilfe angewiesen. Hierzu gehören Kinder, ältere und pflegebedürftige Menschen, Menschen in beengten Wohnverhältnissen, Geflüchtete und Menschen ohne Deutschkenntnisse. Eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe ist gerade in Notsituationen wichtig. Es gilt: Wer gut vorgesorgt hat, und sich helfen kann, der kann auch anderen helfen.

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Landkreis Wolfenbüttel