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Jan-Hendrik Brinkmann: "Flachware"

Blick in eine Kunstinstallation: an Tapeten mit Uster hängen drei Bilder © Henner Rosenkranz
Ausstellung von Jan-Hendrik Brinkmann

20.10.2024 bis 15.12.2024

11.30 Uhr bis 13 Uhr

Die Motive Jan-Hendrik Brinkmanns (geboren 1990) stammen aus einem von ihm angeeigneten und wachsenden Fundus aus privaten Fotoalben, persönlichen Dokumenten und entpersonalisierten Ansichtskarten. In seinen gemalten Werken sind oft Menschen vom Land und das allgemeine, alltägliche Dorfleben vermeintlich dokumentierend dargestellt. Ein Beispiel: Auf einer 180 mal 230 Zentimeter großen Leinwand sehen wir zwei ältere Frauen auf einem gepflasterten Platz. Im Hintergrund flächig angelegte grüne und gelbe (Farb-) Felder, Höfe und Einfamilienhäuser, asymmetrisch gerahmt von einem gemalten Ornamentrand. Die eine Frau sitzt in ihrem Gartenstuhl, ein geblümtes Stuhlkissen im Rücken. Sie trägt über ihrem gemusterten Blusenkleid, eine karierte Kittelschürze. Sie scheint erschöpft zu sein. Die andere Frau, in ein weißes T-Shirt und einen geblümten, wallenden Rock gekleidet, steht am linken Bildrand und reicht der Dame im Stuhl einen Schnaps. In der anderen hält sie die grünlich schimmernde Flasche. Malerisch stellt Brinkmann damit die Unmittelbarkeit des fotografisch festgehaltenen echten Moments und stereotyper Rekonstruktion aus.

Seine Bilder begegnen uns mit einer Ambivalenz, die Brinkmann als nicht sentimentalen Kommentar zur Gegenwart (Zitat von Annekathrin Kohout) ausdrückt. Es sind allgemeine, sich wiederholende Szenen und räumliche Arrangements abgebildet, in denen wir auf die Stereotypisierung eigener Blicke und angeeigneter Erinnerung aufmerksam gemacht werden.